Unkrautsamen sterben im Fermenter
- Veröffentlicht am

Unkrautsamen können mit dem Silomais oder anderen pflanzlichen Substraten, aber auch mit der Gülle in den Fermenter gelangen. Mit den Gärresten werden sie dann wieder auf die Felder zrückgebracht. Und Silomais kann viele Unkrautsamen enthalten, erklärte Dr. Hans Oechsner von der Landesanstalt für Agrartechnik an der Universität Hohenheim, auf dem Biogastag des Fachverbandes Biogas, zum Beispiel verschiedene Hirsearten.
Keine Chance für Unkrautsamen und Keime
Die Hohenheimer Wissenschaftler verglichen Weißen Gänsefuß, verschiedene Hirsen sowie Jakobskreuzkraut und, nur im thermophilen Versuch, Zurückgebogenen Amarant, zählte Dr. Hans Oechsner auf. Zusätzlich wurde die Wirkung auf Ästige Sommerwurz (Tabakwürger) und Weißstängeligkeit geprüft. Im mittleren Temperaturbereich (mesophil 37° und 42°) waren die meisten Samen nach ein bis drei Tagen inaktiv, spätestens jedoch nach einer Woche.
Im thermophilen Versuch (52°) überlebte kein Unkratsamen länger als 24 Stunden, auch Tabakwürger und Sklerotinia wurden abgetötet. Unter den Bedingungen in der Praxis, Verweilzeiten von 100 Tagen und mehr und Gärtemperaturen von meistens über 40 °C, sollten relevante Unkrautsamen vollständig und sicher inaktiviert werden, so die Schlussfolgerung von Dr. Oechsner.
Oechsner wies auf der Tagung in Hohenheim auf Ergebnisse von früheren Untersuchungen hin, nach denen nicht nur Fusariensporen, sondern auch Pilzgifte und Erreger wichtiger Tierkrankheiten im Biogasfermenter abgebaut werden. In einem Beitrag für BWagrar, Ausgabe 30/2017, werden die Ergebnisse weiterer Untersuchungen dargestellt.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.