2017 wird das Jahr der E-Ladesäulen
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„2017 wird das Jahr der E-Ladesäulen“, betonte Hubert Maierhofer von C.A.R.M.E.N. e.V. zu Beginn seines Vortrags. Wie der Strom in das Auto kommt, sei ein zentrales Thema, welches gut mit Erneuerbaren Energien abzustimmen sei. Da das durchschnittliche Auto 23 Stunden am Tag stehe, sei es wichtig, genau diese Zeit des Stillstands für das flexible Aufladen zu nutzen. Bei der Errichtung von Ladesäulen sei darauf zu achten, dass dies eine geeignete Elektrofachkraft durchführe, außerdem sei die vorhandene Netzkonfiguration zu prüfen und ein Netz- und Überspannungsschutz müsse gewährleistet sein. Außerdem seien die Befahrbarkeit, der Wetterschutz und geeignete Betriebsmittel bei der Planung mit einzubeziehen, so Maierhofer.
Ladesäulen müssen Standards erfüllen
Ist eine Ladesäule in Betrieb, so seien die Punkte Freigabe, Abrechnung, Schließsystem für Wartungsarbeiten, Betriebsdatenerfassung und Abrechnung zu klären. Der Unterschied zwischen öffentlichen und privaten Ladesäulen sei auch klar zu definieren. So seien Ladesäulen zu Hause, am Arbeitsplatz oder auf einem Kundenparkplatz privat, wohingegen Ladesäulen am Straßenrand und auf öffentlichen Parkplätzen als öffentlich einzustufen sind. Die Ladesäulenverordnung regle dabei den Zugang zu öffentlichen Ladesäulen. Außerdem sei zu beachten, dass jede Ladesäule bei der Bundesnetzagentur angezeigt werden muss. Mit dem 01. März 2017 trete das Bundesprogramm für die Ladeinfrastruktur in Kraft. Diese fördere Ladesäulen, welche 24 Stunden zugänglich sind, dem vorgeschriebenen Ladestandard erfüllen und mit Erneuerbaren Energien betrieben werden, erklärte Maierhofer. „Die E-Mobilität kann einiges zur flexiblen Nutzung von Strom beitragen. Indem wir die Fahrzeuge dann aufladen, wenn viel Kapazität im Netz ist.“ Es sei wichtig, Erneuerbare Energien untereinander geschickt zu verkoppeln. Die E-Mobilität passe damit gut zusammen und könne einen Ausgleich schaffen.
Über den Weg von der Fotovoltaik-Anlage (PV) in eine Wallbox und damit in das Elektro-Auto informierten Kristina Huber und Martin Pape von der Actensys GmbH. Durch die Wallbox, welche als Zuhause-Ladestation für Elektro-Autos definiert werden kann, sei es möglich, den PV-Strom selbst zu nutzen. Es sei wichtig, eine Ladeinfrastruktur aufzubauen, so Huber, öffentlich wie privat. Es sei zwar möglich, zu Hause das Elektro-Auto über die normale Steckdose aufzuladen, dies sei jedoch nur für Notladungen zu empfehlen. Sinnvoll sei es, den PV-Strom bis zu 100 Prozent selbst zu nutzen. Ein Teil gehe in den Batteriespeicher und zusätzlich könne durch eine installierte Wallbox der Eigenverbrauch maximiert werden. Dabei könne die Wallbox mit dem Stromspeicher im Gebäude interagieren, sodass zum Beispiel nur überschüssiger Strom ins Auto geladen wird.
Christian Eichberger, Geschäftsführer der 17er Oberlandenergie, präsentierte den Teilnehmern ein Projekt, welches 2014 ins Leben gerufen wurde. So baute das Unternehmen eine Ladeinfrastruktur in der Region auf. Der Erfahrungsbericht zeige, dass eine hohe Nachfrage bestehe, leider aber auch lange Bearbeitungszeiten beim Aufbau von Ladestationen vorkommen. Außerdem sei oft noch individuell zu klären, wer wo laden kann. Zukünftig werde sich der Markt dahingehend verändern, dass viele neue Betreiber auftauchen werden, so Eichberger.
Andreas Scharli von der Energiewende Oberland präsentierte abschließend einige Zahlen zur E-Mobilität. Derzeit gebe es bundesweit 25.000 E-Autos und 4.800 Ladestationen. Mit der neuen Förderung wurde das Ziel gesetzt, bis 2020 150.000 Ladesäulen zu errichten. Die Teilnehmer nutzten im Anschluss an die Vorträge die Gelegenheit für Fragen und zum Meinungsaustausch.
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