Die siebte Magnum-Generation am Start
Mit dem Magnum AFS Connect bringt jetzt Case IH die siebte Generation seiner Erfolgsbaureihe auf den Markt. Neben dem neuen „Familien“-Design, einer neuen Kabine und Multicontroller-Armlehne stand die Digitalisierung im Lastenheft der Case IH-Ingenieure. Details dazu nannen Firmensprecher am 5. August 2019 vor der Fachpresse bei Wien.
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Nach mehr als drei Jahrzehnten und inzwischen mehr als 150.000 produzierten Einheiten weltweit, bringt Case IH die siebte Generation der Magnum Baureihe, den Magnum AFS Connect, auf den Markt. Während die äußerlich offensichtlichen Änderungen eine vollöffnende Tür für einen bequemen Einstieg, ein neues Design und eine neue Beleuchtung beinhalten, befinden sich einige der wichtigsten Verbesserungen in der Kabine und im Traktor selbst, was zur neuen Bezeichnung Magnum AFS Connect und einer Maschine führt, die dem Bediener und Eigentümer hilft, die landwirtschaftlichen Arbeiten mit neuer Präzision zu führen. Darauf hoben Firmensprecher bei der Vorstellung der neuen Serie vor der Fachpresse in Wien ab.
Die Baureihe für den europäischen Markt umfasst mit dem Magnum 280, 310, 340, 380 und dem Topmodell Magnum 400 fünf Modelle mit Maximalleistungen von 351, 382, 409 und 435 PS und Drehmomenten von 1558 bis 1850 Nm. Der Magnum 400 ist exklusiv mit dem neuen PowerDrive-Getriebe 21/5 erhältlich und bietet als Schalttraktor 40 und 50 km/h bei reduzierter Motordrehzahl. Alle anderen Modelle gibt es wahöweise mit dem 18 x 4 oder 19 x 4 PowerDrive-Getriebe oder dem stufenlosen CVXDrive. Alle Modelle verfügen über einen 8,7-Liter Sechszylindermotor mit Turbolader und Ladeluftkühler (Cursor 9) der Marke FPT Industrial, der die neueste FPT Hi-eSCR2 Abgastechnologie verwendet.
Die großen Modelle 340, 380 und 400 sind parallel auch als Rowtrac-Version, also mit einem Raupenlaufwerk im Heck, mit Raupenbreiten von 61 oder 78 cm verfügbar. Weiterhin bieten die Traktoren eine Hubkraft des Heckhubwerks von bis zu 11.700kg; die Hubkraft des optional erhältlichen Fronthubwerks beträgt 4090 kg. Sechs elektrische Zusatzsteuergeräte können im Heck und zusätzlich drei im Mittenbereich installiert werden. Die Fronthubwerks-Ausstattung begrenzt dabei nicht die max. Anzahl der Hecksteuergeräte. Die Hydraulikpumpe ist wahlweise mit Förderleistungen von 160, 221 oder 282 l/min erhältlich. Die Baureihe wurde um das neue Top Model Magnum 400 erweitert für noch schwerere und anspruchsvollere Anwendungen.
Neue Maßstäbe beim Fahrerplatz
Der Kabineninnenraum der Magnum Traktoren wurde rundum überarbeitet, um eine neue Arbeitsumgebung für den Fahrer zu schaffen, die ihm die vertraute Case IH Logic, wie Info-Displays im Holm und den Multicontroller plus die Bedienarmlehne in überarbeiteter Form bietet. Die neue Multicontroller-Armlehne hat jetzt vier konfigurierbare Tasten am neuen Multicontroller-Joystick und weitere vier Tasten auf der Armlehne, plus einen Drucktaster/Drehregler zur Auswahl der Funktionen des AFS 1200 Monitors. Außerdem gibt es branchenweit einmalige, konfigurierbare Zusatzsteuergerät-Schalter, mit denen der Fahrer den Traktor exakt auf seine Arbeitsweise abstimmen kann. Die wichtigsten Betriebsdaten des Traktors wie Tankanzeige und Kühlmitteltemperatur können mit einem Blick vom neuen kompakten VIS2 Smartscreen-Display im rechten vorderen Kabinenholm abgelesen werden, das die bisherigen Einzel-Displays im A-Holm ersetzt.
Die Magnum-Traktoren präsentieren sich mit einem neuen, weizen-farbenen Interieur und bieten einen komfortablen neuen Sitz, der sich um 40 Grad nach rechts und links drehen lässt. Die Leistung der Heizung, Lüftung und Klimaanlage des Traktors wurde optimiert und diese Funktion rechts am Kabinenhimmel auf einem Bedienpanel ergonomisch, wie im Pkw zusammengefasst.
Ebenfalls neu für Magnum-Fahrer ist die Lenkbremse, die durch das HMC II Vorgewende Management gesteuert wird. Speziell auf die Rowtrac-Modelle mit Raupenlaufwerk im Heck ausgerichtet, aber auf Wunsch auch für Magnum-Traktoren mit Bereifung erhältlich, unterstützt die Lenkbremse das Wenden am Vorgewende durch die automatische Verzögerung des kurveninneren Raupenlaufwerks bzw. Hinterrads bei der Lenkbewegung des Fahrers. Eine weitere Option ist die bewährte und von Case IH Optum-Traktoren bekannte adaptive Lenkung mit verstellbarer Lenkübersetzung, mit der der Fahrer das für Feldarbeit und Straßenfahrt optimale Anzahl der Lenkradumdrehungen variieren kann.
Ein neuer Look - mehr als ein Restyling
Kernpunkt der Modellaktualisierung des neuen Magnum AFS Connect ist die Design-Reminiszenz der Traktorfront an das selbstfahrende Case IH Konzeptfahrzeug. Der neue Kühlergrill ist auf Wunsch mit LED-Scheinwerfern erhältlich, die kombiniert mit neuen, an der Kabine montierten 360°-Arbeitsscheinwerfern und einer Verzögerungsschaltung für den Kabinenausstieg eine Gesamt-Ausleuchtung mit mehr als 35.000 Lumen bieten. An der verjüngten Front des Traktors lässt sich außerdem für eine perfekte Sicht auf Frontarbeitsgeräte und für maximale Verkehrssicherheit eine optionale Kamera installieren. Der AFS Pro 1200 Monitor zeigt insgesamt vier Kamerabilder an, wobei zwei Kameras standardmäßig in der Premium-Kabinenkonfiguration enthalten sind. Weitere Optionen sind Reifendrucküberwachungs-Sensoren und ein hydraulisches semiaktives Kabinenfederungssystem.
Voll vernetzt mit AFS Connect
Den neuen Magnum-Modellen liegt die Erkenntnis zugrunde, dass Daten für moderne Landwirte von entscheidender Bedeutung sind. Das gilt sowohl für Betriebsdaten wie den Standort der Maschinen, deren Leistung und Verbrauchswerte wie zum Beispiel des Kraftstoffs, als auch für Schlagdaten wie Flächenleistung und Ausbringmenge. Sämtliche Informationen können jetzt aufgezeichnet und in Echtzeit verlustfrei und sicher mit dem AFS Connect-Telemetriesystem der neuen Magnum-Modelle übertragen werden. Die neuen Traktoren ermöglichen den Bedienern und Eigentümern, alle Daten auf die gewünschte Art und Weise einzustellen, zu verwalten, zu überwachen und zu übertragen.
Die Markteinführung von AFS Connect ist der Folgeschritt auf die Präsentation der cloudbasierten MyCaseIH.com Internet-Plattform, des AFS-Telematikportals und der AFS Connect Mobile App für iOS und Android im Rahmen der SIMA 2019 am Anfang dieses Jahres.
AFS Connect basiert auf der bewährten Precision-Farming-Technologie von Case IH Advanced Farming Systems (AFS), und erweitert diese durch neue Hard- und Software, einschließlich eines neuen Monitors, Betriebssystems, Signalempfängers und einer vollständig überarbeiteten Hardware-Umgebung, die unter anderem auch eine Remote-Desktopanzeige des Monitorbilds sowie Fernservice-Funktionen bietet. Diese hochmoderne Technik ist in ein neu gestaltetes Kabineninterieur mit neuen Bedienelementen und Anzeigen integriert.
Kommunikation in Echtzeit
Die Weiterentwicklung der AFS Connect Technologie auf dem neuen Magnum AFS Connect stellt eine Zwei-Wege-Verbindung zwischen dem AFS Pro 1200 Monitor in der Kabine und dem Case IH AFS Connect Portal her, das über das Portal mycaseih.com aufgerufen werden kann. Das bildet das Gateway für die Verwaltung der vom Traktor der Magnum-Baureihe generierten Daten. Es ermöglicht dem Eigentümer, mit höchster Präzision seinen Betrieb, die Maschinenflotte und die Daten vom Büro aus und über mobile Geräte zu verwalten und beispielsweise laufende Feldarbeiten, Flotteninformationen und agronomische Kenndaten zu überwachen, während die Arbeitsgänge in Echtzeit gespeichert werden. Eine sichere mobile Übertragung sorgt dafür, dass Sie keine Datensätze mehr von Hand mittels USB-Speichersticks sichern und transportieren müssen, und beseitigt die damit verbundene Gefahr von Datenverlusten und deren Folgeschäden. Als Eigentümer können Sie auch wählen, ob Sie bestimmte agronomische Kenndaten mit ihrem Agrarberater oder die Betriebsdaten des Traktors mit ihrem Händler teilen möchten, um anstehende Wartungseingriffe zu planen oder technische Schwierigkeiten zu beheben und so das volle Leistungspotenzial ihrer Maschine zu nutzen.
Die AFS Connect Technologie ermöglicht die Remote-Anzeige des AFS Monitors auf dem Gerät des Eigentümers und – nach entsprechender Freigabe durch ihn – auch des Händlers, der die Maschinen wartet und instand hält. Dabei wird exakt derselbe Bildschirminhalt angezeigt, den der Fahrer auf seinem AFS Pro 1200 Monitor in der Kabine sieht. Auf diese Weise können Probleme besser ausfindig gemacht und Einsichten zu deren Ursache und Behebung gewonnen werden. Falls der Anwender einverstanden ist, kann der Händler mit der Remotefunktion auch den Wartungs- und Servicebedarf der Maschine sowie Typ und Menge der benötigten Ersatzteile ermitteln, bevor er den Traktor vor Ort aufsucht.
Drei Hauptkomponenten
Drei Hauptsysteme bilden die AFS Connect Ausstattung der neuen Magnum-Baureihe: Der AFS Pro 1200 Monitor des Fahrers, dessen AFS Vision Pro Betriebssystem und der AFS Vector Pro Satellitenempfänger. So können Anwender das Traktormanagement und die Precision-Farming-Funktionen auf die gewünschte Art und Weise konfigurieren.
Der neue AFS Pro 1200-Monitor nutzt das intuitive AFS Vision Pro Betriebssystem, das vom Fahrer auch ganz nach Wunsch konfiguriert werden kann. Zusätzlich zur Touchscreen-Bedienung ermöglichen freiprogrammierbare Schnellaufruftasten einen einfachen Zugriff auf bestimmte Funktionen beim Feldeinsatz.
Diese drei AFS Connect Elemente ergeben in ihrem Zusammenwirken eine nahtlose Kommunikation zwischen Betriebsleiter, Fahrer und, mit Zustimmung des Halters, Dritten wie z. B. dem Händler oder Agrarberater. Mit der Remote-Desktopanzeige kann der Händler helfen, technische Schwierigkeiten verzögerungslos zu beheben. Und mit der kabellosen Zweiwege-Datenübertragung lässt sich zum Beispiel eine Mengensteuerungs-Anweisungskarte für die Ausbringung von Saatgut oder Dünger auf telematischem Weg zum Traktor übertragen. Auf diese Weise sparen Sie Zeit und Geld und eliminieren die möglichen Gefahren eines manuellen Datentransfers mittels USB-Speicherstick.
Fernüberwachung und Aufzeichnung
Anwender von Precision Farming Technologie, die gespeicherte Daten wie z. B. Ertragskarten aus ihren Maschinen herunterladen oder Arbeitsanweisungen wie Ausbringkarten für Aussaat und Düngung hochladen möchten, mussten hierzu bisher die Verbindung ihres Büro-PCs mit dem Bedienterminal in der Kabine des Traktors oder der selbstfahrenden Maschine mittels USB-Speicher-Sticks herstellen, um den Datentransport zwischen den zwei Geräten auszuführen. AFS Connect beseitigt diese Nachteile und möglichen Gefahren. Betriebsleiter und Lohnunternehmer erhalten nicht nur einen direkten oder nachträglichen Zugriff auf die Leistungsdaten der Maschine, sondern können die anstehenden Arbeiten auch an ihrem Büro-PC oder Mobilgerät im Voraus planen. Entsprechende Anweisungsdateien werden dann mittels Remotefunktion zum Traktor und zum Fahrer übertragen.
Sobald der Feldeinsatz stattfindet, kann AFS Connect auch Echtzeitkarten mit dem Standort der Maschine und der betreffenden Flächenleistung visualisieren. Dadurch wird laut Case sichergestellt, dass sich Maschinen am vorgesehenen Ort befinden und vorschriftsgemäß eingesetzt werden. Landwirte und Lohnunternehmer erhalten die Gewissheit, dass ihre Maschinen einen bestimmten Bereich nicht aufgrund von Bedienfehlern oder Diebstahl verlassen. AFS Connect verringert außerdem Stillstandzeiten beispielsweise durch die Fernüberwachung des Kraftstoffstands, so dass rechtzeitig Kraftstoff zum betreffenden Feldstück gebracht werden kann.
Einfaches Flottenmanagement
Über das Flottenmanagement-Portal auf dem AFS Pro 1200 Monitor in der Kabine, im Internet oder über die App können Landwirte, Lohnunternehmer und Fahrer die Maschinenperformance problemlos im Blick behalten. Maschinendaten wie Betriebsstunden, Temperaturen, Motordrehzahlen und fällige Wartungseingriffe werden kontinuierlich aufgezeichnet und aktualisiert, und zwar wie für sämtliche sonstigen Datenübertragungen nahtlos und automatisch. Es können anpassbare telefonische Warnmeldungen definiert werden für den Fall, dass Maschinendaten des Traktors außerhalb eines vordefinierten Bereichs liegen, wie zum Beispiel eine bestimmte Motordrehzahl oder die Betriebstemperatur. Dank der Identifizierung möglicher Störungen oder Probleme können Betriebsleiter und Lohnunternehmer die Maschinenwartung proaktiv planen und durchführen.
Die in Echtzeit in der Cloud zusammengeführten Daten sind unmittelbar zur Analyse verfügbar - und ganz gleich, wo sich der Landwirt oder Lohnunternehmer befindet, kann er mit einem PC oder Mobilgerät auf die Daten zugreifen und sich vergewissern, dass mit der Maschine alles in Ordnung ist und die Arbeit wie geplant ausgeführt wird.
Anwender können die potenziellen Nutzen eines Datenzugangs durch Dritte für einen Zeitraum von 30 Tagen nach der Lieferung ihrer Maschine testen, bevor Sie einer gemeinsamen Nutzung der Daten zustimmen. Falls sie sich dagegen entscheiden, sind ihre Daten ausschließlich für sie selbst sichtbar oder zugänglich.
Nach seiner ersten Saison 2018-2019 auf dem nordamerikanischen Markt, auf dem das System eine breite Zustimmung gefunden hat, erfolgt die europäische Markteinführung dieser Technologie im Rahmen der Agritechnica 2019. Sie ist für sämtliche mit der AFS Technologie kompatiblen Case IH Traktoren und Mähdrescher einschließlich Maxxum, Puma, Optum, Magnum, Steiger und Quadtrac Traktoren und Axial-Flow-Mähdreschern verfügbar.
Ab der Agritechnica kann der Magnum AFS Connect bestellt werden, die Auslieferung soll ab der zweiten Jahreshälfte 2020 erfolgen, heißt es bei Case IH.
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