Marburg: Solarzellen werden zur Pflicht
Als bundesweit erste Stadt hat die Lahnmetropole am Freitagabend eine Pflicht für Solaranlagen auf Dächern beschlossen.
Monatelang wurde heftig gestritten, am späten Freitagabend war es schließlich soweit: Die Mehrheit der Abgeordneten in der Marburger Stadtverordnetenversammlung stimmte für die Bausatzung der Stadt. SPD (20 Sitze), Grüne (10) und Linke (5) votierten für die Solarpflicht, CDU, FDP und die Marburger Bürgerliste (insgesamt 24) lehnten den Entwurf wie erwartet ab.
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Die Solarpflicht gilt für private und gewerbliche Neubauten sowie ältere Gebäude, die in größerem Umfang renoviert werden. Sie soll zum 1. Oktober diesen Jahres für das gesamte Gebiet der 78.000-Einwohner-Stadt in Kraft treten. Allerdings könnte die Entscheidung des Stadtparlaments noch ein juristisches Nachspiel haben: Das Regierungspräsidium (RP) Gießen, die Aufsichtsbehörde, hatte schon im Vorfeld Bedenken gegen den Satzungsentwurf geäußert. Es gebe mehrere Punkte, die "nicht mit dem geltenden Recht vereinbar und daher rechtswidrig" seien und überarbeitet werden müssten, sagte RP-Sprecher Manfred Kersten. Marburgs Bürgermeister Franz Kahle (Grüne) will die Universitätsstadt zum deutschlandweiten Vorreiter bei alternativen Energien...