Rinderunion: Erfolg in allen Linien
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Vorsitzender Georg Häckel betonte zur Begrüßung die Bedeutung einer erfolgreichen Vermarktung für die heimischen Rinderzüchter. Er erneuerte nochmals die Position der Rinderunion zur Neustrukturierung der deutschen Dachorganisationen. Häckel sprach sich dafür aus, alle Dachorganisationen der Leistungsprüfung sowie der Rinder- und Schweinezucht zusammenzulegen, um ein starkes, nationales Sprachrohr für die Belange der Nutztierhaltung zu bilden.
Erfolgreiches Jahr für die Rinderunion Baden-Württemberg
Die Rinderunion Baden-Württemberg (RBW) hat rund 100 Mitarbeiter und aktuell über 10.000 Mitglieder. 2015 wurden mehr als 77.000 Tiere durch die RBW und ihre Töchter vermarktet. Gleichzeitig konnte in der Besamung auf eine solide Inlandsvermarktung sowie den Export ins Ausland und in andere deutsche Regionen geblickt werden. Gute Kälberpreise und der Zuchtrinderexport sorgten für gute Vermarktungszahlen.
Geschäftsführer Dr. Holger Mathiak hob hervor, dass die BHV-1-Freiheit im Land ein Meilenstein in der Vermarktungsgeschichte des Südwestens darstelle. Gleichzeitig warnte er vor neuen Schwierigkeiten, die sich mit den drohenden Blauzunge-Restriktionsgebieten erwarten lassen. Er riet zügig in die Impfung einzusteigen. Tierseuchenkasse und Land würden dies unterstützen.
Partnerschaften im Eurogenetik-Verbund sowie die Zuchtprogramme der Rassen Fleckvieh, Holsteins und Braunvieh würde den Mitgliedern beste Genetik zu günstigen Konditionen bieten. Dies führte erneut zu einem steigenden Marktanteil im Zuchtgebiet. In der Summe erreichte die RBW einen Gesamtumsatz von mehr als 41 Millionen Euro in den Sparten Vermarktung und Besamung. Zudem konnte den Besamungskunden erstmals ein Treuebonus mit einem Volumen von über 650.000 Euro ausgeschüttet werde, was praktisch einer Samenpreissenkung von 10,5 Prozent an allen Sameneinkäufen bei der RBW im Jahr 2015 entsprach.
Neues Kapitel in der Rinderzucht
Geschäftsführer Dr. Alfred Weidele verwies auf die Zuchtprogramme und erläuterte, dass die nun anlaufenden Projekte zu weiblichen Lernstichproben ein neues Kapitel in der Rinderzucht einläuteten. Es sei ein wichtiges Instrument zur Sicherung der bäuerlichen Rinderzucht. Weidele betonte, dass vor allem die flächendeckende Typisierung und der intensive Einsatz von genomischen Bullen einen erheblichen Zuchtfortschritt gebracht hätten und künftig erwarten lasse. DieEinbindung einer Vielzahl von Betrieben in das züchterische Geschehen unterscheide das heimische Zuchtprogramm von vergleichbaren Zuchtprogrammen im Süden Deutschlands.
Wahlen zum Beirat
Turnusgemäß standen Wahlen des Beirates und der Rasseausschüsse auf der Tagesordnung. Aus dem Beirat schieden Willi Armbruster, Frutenhof; Rudi Bauer, Buggensegel, und Dieter Schänzel, Essingen, aus. Neu gewählt wurden Hans-Jörg Keck, Turmhof; Michael Gekle, Rexingen, und Thomas Bentele, Adelsreute.
Das Grußwort sprach Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch. Sie brachte die Unterstützung der Landesregierung für die Rinderhalter zum Ausdruck. Laut Gurr-Hirsch seien bei Ungleichheiten am Markt, alle Marktpartner gefordert, Lösungen zu finden. Die Politik könne nur Rahmenbedingungen schaffen. Sie betonte zudem die Bedeutung von regionalen Vermarktungsaktivitäten und verwies auf den Zehn-Punkte Plan des Landwirtschaftsministeriums. Gleichzeitig hob sie hervor, dass die Landesregierung mit MEPL III 16 Förderprogramme für landwirtschaftliche Familienbetriebe zur Verfügung stelle. Am Beispiel FAKT erläuterte sie die Förderung der umweltgerechten Grünlandbewirtschaftung sowie die Berücksichtigung von Tierwohl.
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