Einfluss von Düngung auf Biodiversität
Dass „Schwefel scharf“ macht, wissen Wissenschaftler/innen des Institutes für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig schon lange: Der Nährstoff ist nicht nur für das Massenwachstum der Pflanzen unentbehrlich, sondern auch für die Bildung von Senfölen (Glucosinolaten) in Kohlarten, zu denen z.B. auch Senf und Raps gehören. Unterstützt von Wissenschaftler/innen der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) in Braunschweig haben sie zwei Jahre lang in unterschiedlich mit Stickstoff und Schwefel gedüngten Rapsfeldern Insekten gefangen und klassifiziert.
- Veröffentlicht am
Dabei zeigte sich, dass höher mit Stickstoff gedüngte Bestände insgesamt mehr von Insekten besucht werden. Anders bei Schwefel-Düngung: „Generalisten“, das sind nicht speziell an Raps angepasste Insekten, wie z.B. Blattminierer (Scaptomyza flava) und Blumenfliegen (Delia platura), besuchten die gedüngten Bestände weniger häufig. Die vermehrt gebildeten Glucosinolate wirkten hier ganz offensichtlich abschreckend. Ganz im Gegensatz dazu wurden Raps-„Spezialisten“, wie z. B. Glanzkäfer, Rüssler und Kohlläuse (Meligethes spec., Ceuthorrhynchus spec., Brevicoryne spec.) vom intensiveren Geruch und höheren Gehalt an schwefelhaltigen Verbindungen angelockt. Synchron mit der Zu- und Abnahme bestimmter Insekten entwickelten sich auch die...
