Bewässerung mit Abwasser?
Wasser ist in der Landwirtschaft einer der wichtigsten Produktionsfaktoren. Abwasser fällt in Siedlungsgebieten in großem Umfang an. Warum also nicht gereinigtes Abwasser als Bewässerungswasser einsetzen? Diese Verbindung war auf der Tagung zu "Nachhaltigem Landmanagement" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in Berlin Thema gleich mehrerer vorgestellter Forschungsprojekte.
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Dr. Gunnar Lischeid vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) führte zunächst aus, dass die Abwassernutzung eine lange Tradition hat. Archäologen nutzen z. B. eine Phosphorkartierung um versunkene Siedlungen aufzuspüren. Noch bis vor gut 50 Jahren hat die Stadt Berlin ihre Rieselfelder für den Gemüseanbau genutzt und damit allerdings neben Nährstoffen auch Schwermetalle in die Landschaft verfrachtet. Diese frühe "Kreislaufwirtschaft" ist heute nicht mehr opportun - aber die Frage bleibt, was mit den Abwässern zu tun ist? In Berlin fällt beispielsweise mit 290 Millionen Kubikmeter Abwasser pro Jahr ein Volumen an, das der Grundwasserneubildung auf der dreifachen Stadtfläche entspricht. In der Gemeinde Winkel im...
