Bäuerliche Familienbetriebe zwischen Nostalgie und Kapitalgesellschaft
Das Zerrbild zwischen Wirklichkeit und Nostalgie in der Landwirtschaft ist so ausgeprägt wie in keinem anderen Wirtschaftszweig. Wenn ein neues, technologisch ausdifferenziertes Auto auf den Markt kommt, weiß jeder, dass nicht vierzig Monteure jede Schraube einzeln eingedreht, jede Naht selbst geschweißt haben. Hier wird der technische Fortschritt - teils neidvoll - anerkannt. Anders, wenn es um essbare oder trinkbare Produkte geht.
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Bei Milchprodukten wird teils erwartet, dass die Sennerin auf der Alm persönlich die Milchsäure rechts herum dreht - am besten noch im Dirndl mit Alphörnern und Glockengeläut im Hintergrund. Dass der Landwirt bereits seit Jahrzehnten seine Produkte selten selbst verarbeitet oder veredelt, spielt dabei nur eine Nebenrolle. Wie Landwirte heutzutage tatsächlich arbeiten, wissen oft nur sie selbst oder anhängende Industriezweige. Nämlich in den meisten Fällen höchst modern und effizienzorientiert. Die Struktur allerdings scheint sich zu ändern. Weltweit ist ein Trend zu beobachten, weg von familiären Strukturen hin zur Investoren-Landwirtschaft. "Im Wettbewerb um beschränkte Faktoren, wie Boden, sind die nicht familiengeprägten...