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Deutschland und Frankreich

Bauernverbände vereinbaren enge Zusammenarbeit

Der Deutsche (DBV) und der Französische Bauernverband (FNSEA) arbeiten künftig in der Agrar- und Umweltpolitik eng zusammen. Das vereinbarten beide Organisationen am 23. Juli 2014 beim Spitzentreffen in Eberstadt (Landkreis Heilbronn).
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DBV-Präsident Rukwied mit FNSEA-Präsident Xavier Beulin (links)
DBV-Präsident Rukwied mit FNSEA-Präsident Xavier Beulin (links)DBV
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Die europäische Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Das stellten die Präsidenten des französischen Bauernverbandes (FNSEA), Xavier Beulin, und der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, anlässlich eines Meinungsaustausch am 22./23. Juli 2014 in Baden-Württemberg fest.

Verbandspolitische Zukunftsthemen

Beide Präsidenten sehen insbesondere folgende verbandspolitischen Zukunftsthemen, bei denen FNSEA und DBV eng zusammenarbeiten wollen:

  1. Umweltthemen,
  2. Volatilität auf den Agrarmärkten,
  3. Begrenzung von Risiken und
  4. Fortentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU.

Bürokratischer Aufwand der Agrarreform stößt auf Kritik

Der Finanzrahmen für die GAP bis 2020 konnte nach übereinstimmender Einschätzung von Beulin und Rukwied zwar weitgehend gesichert werden. Die jüngste GAP-Reform werde jedoch den Landwirten viel abverlangen.

Kritisiert wurden insbesondere der enorme bürokratische Aufwand. FNSEA und DBV streben für die Fortentwicklung der GAP einfachere und vor allem einheitlichere Lösungen an; dabei müssen die Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft und ihrer vielfältigen Leistungen berücksichtigt werden.

Quoten-Ende darf nicht zur Schwächung der Erzeuger führen

In der Milchpolitik beharrt die FNSEA darauf, dass bei Änderungen der Quotenregelung in deren letzten Jahr 2014/15, etwa in Form einer Aussetzung der Superabgabe oder einer Anpassung der Fettkorrektur, gleichzeitig über langfristige Kriseninstrumente gesprochen werden müsste.

Einig sind sich DBV und FNSEA in der Ablehnung mengenmäßiger Markteingriffe und in der Forderung, dass der Übergang in die Zeit nach der Quote nicht zu einer Schwächung der Erzeugerposition führen dürfe.

Auf Expertenebene werden die Gespräche fortgeführt.

Chancen für Erzeuger in einem ausgewogenen Abkommen zwischen EU und USA

Mit Blick auf die laufenden Handelsgespräche zwischen der EU und den USA sehen DBV und FNSEA durchaus Chancen für die europäischen Erzeuger in einem ausgewogenen Abkommen. Bei den europäischen Standards dürfe es jedoch keine Zugeständnisse geben. Ferner müssten bei sensiblen Produkten, insbesondere Fleisch und Zucker maßvolle Tarifquoten ausgehandelt werden.

Praxisgerechte Regelungen bei der Düngung gefordert

Einen intensiven Austausch zwischen FNSEA und DBV gab es auch zu aktuellen Umweltthemen. Die nationale Umsetzung der Nitratrichtlinie ist sowohl in Deutschland als auch in Frankreich aktuell ein wichtiger Diskussionspunkt.

Die EU-Kommission verlangt von beiden Ländern eine Verschärfung der Regelungen zur Düngung. FNSEA und DBV befürchten, dass Verschärfungen negative Auswirkungen auf die Zukunft der Agrarproduktion und insbesondere auf kleine und mittlere bäuerliche Betriebe in beiden Ländern haben werden.

Es wurde vereinbart, gemeinsam gegenüber der Europäischen Kommission für praxisgerechte Regelungen bei der Düngung einzutreten.

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