Landvolkpräsident Hilse kritisiert Aussagen von Minister Meyer
Landwirte wollen Resistenzen vermeiden
Antibiotika werden in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung verantwortungsvoll und nur nach strikter Verordnung durch den behandelnden Tierarzt eingesetzt. Sie müssen zur Behandlung kranker Tiere weiter eingesetzt werden dürfen, um Leiden und Schmerzen der Tiere zu verhindern. Mit diesem Hinweis kritisiert Landvolkpräsident Werner Hilse erneut geäußerte Forderungen von Landwirtschaftsminister Christian Meyer nach einem pauschalen Minderungsziel für Antibiotika in den kommenden Jahren.
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Hilse verweist zugleich auf die gute Resonanz bei der erstmaligen Meldung zur Antibiotikadatenbank. „Unsere Betriebsleiter haben bereits bisher Antibiotika nur nach entsprechender Diagnostik und Anordnung der Tierärzte an ihre Nutztiere gegeben. Ziel ist die Vermeidung von Resistenzen“, ergänzt Hilse. Das alleinige Festhalten an Minimierungszielen könne dem Entstehen resistenter Keime dagegen sogar Vorschub leisten, wenn die Behandlung beispielsweise vorzeitig abgebrochen werde.
Die jetzt erstmals in der staatlichen Datenbank erfassten Mengen sollten nach den Vorgaben des Arzneimittelgesetzes ausgewertet werden und die Betriebe zum Handeln veranlassen, die durch einen zu hohen Antibiotikaeinsatz auffallen. „Diese vom Gesetzgeber beabsichtigte erzieherische Effekt sollte abgewartet werden, ehe wir über rein quantitative Ansätze zum Antibiotikaeinsatz diskutieren“, schlägt Hilse vor.
Im Übrigen zeige die große Meldebereitschaft, dass die Tierhalter sich offensiv mit dem Antibiotikaeinsatz auseinandersetzen. Die Daten würden auf den Höfen bereits seit Jahren dokumentiert und auch kontrolliert, mit der staatlichen Datenbank werde nun lediglich ein überbetrieblicher Vergleich vorgeschrieben.
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