Bonde zu Gentechnik und Fleischkennzeichnung
Die Länder wollen ein Anbauverbot für Genpflanzen auf Bundesebene. Bundesminister Schmidt sei jetzt gefordert, damit Gentechnik in Deutschland nicht auf die Äcker kommt. Der Bund habe es in der Hand, ob Deutschland einen Flickenteppich aus Anbauverboten bekommt oder eine einheitliche bundesweite Lösung. Das sagte Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Alexander Bonde zum Abschluss der Agrarministerkonferenz am Freitag, 20. März 2015, in Bad Homburg.
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Baden-Württemberg will alle Möglichkeiten nutzen, so Bonde, um Äcker und Lebensmittel vor Gentechnik zu schützen. Wie er weiter ausführte, diskutiert unter dem Vorsitz Baden-Württembergs derzeit eine Arbeitsgruppe über die Optionen und Ausgestaltung einer transparenten Tierhaltungskennzeichen bei Frischfleisch. Gemeinsames Ziel sei es, Verbesserungen für die Tiere zu erreichen und gleichzeitig Landwirtschaft, Handel und Konsumenten von einem Kennzeichnungssystem profitieren zu lassen. Ein Kennzeichnungssystem für die Haltungsform der Tiere auf der Fleischverpackung müsse verbindlich sein, sollen sich Verbraucher beim Einkauf bewusst für eine Haltungsform entscheiden können.
Freiwilliges System reicht Bonde nicht aus
Bemühungen auf freiwilliger Basis, die Prozessqualität bei der Erzeugung tierischer Produkte erkennbar zu machen, hält Bonde nicht für ausreichend. Auch die Initiative Tierwohl, die das Fleisch explizit nicht kennzeichne, bringe keine Transparenz in den Markt. Bonde will jetzt in einem nächsten Schritt sein Konzept weiter konkretisieren und die rechtlichen Möglichkeiten für eine verpflichtende Umsetzung der Kennzeichnung der Tierhaltungsform bei Frischfleisch prüfen lassen.
Beobachtungsstelle ausbauen
In Bezug auf den Milchmarkt und das bevorstehende Quotenende appellierte Bonde an Bundesminister Christian Schmidt, auf EU-Ebene die Überprüfung des bestehenden Sicherheitsnetzes und dessen Anpassung an die gestiegenen Produktionskosten zu vertreten. Gleichzeitig sollte die EU-Milchmarkt-Beobachtungsstelle als effizientes Frühwarnsystem für Marktkrisen ausgebaut werden.
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