Tiergesundheit
BVD wurde von Tierärzten verbreitet
Über 5000 Rinder wurden 2012 bei einem Ausbruch der Bovinen Virus Diarrhoe infiziert. Die Überträger waren Menschen, nicht persistent infizierte Tiere.
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Bei dem verlustreichen BVD-Ausbruch in Deutschland wurde das Virus wahrscheinlich durch Tierärzte, Landwirte und Viehhändler übertragen. Das schreiben Wissenschaftler des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI) in einer aktuellen Veröffentlichung des neuen Open Access Journals Heliyon. Die Autoren empfehlen Biosicherheitsmaßnahmen wie das Tragen von Einmal-Kleidung, sobald das Risiko einer Infektion besteht.
Das BVD-Virus ruft weltweit ernsthafte Erkrankungen hervor, die mit hohen wirtschaftlichen Verlusten einhergehen. Deshalb wurde in Deutschland versucht, den Erreger auszurotten. Im Zuge der Bekämpfungsmaßnahmen hatten einige Bestände weder Kontakt zu dem Virus, noch waren sie geimpft. Diese Tiere waren für eine Infektion sehr anfällig.
Ende 2012 fielen auf verschiedenen Betrieben Milchrückgang, Atemwegssymptome, Nasenausfluss, Fieber, sporadischer Durchfall und plötzliche Abgänge auf. Ein hochvirulentes BVD-Virus (BVDV-2c) wurde erst einige Monate später als Verursacher indentifiziert. Insgesamt erkrankten mehr als 5000 Rinder auf 21 Betrieben. Es kam zu über 500 Abgängen.
Die Wissenschaftler besuchten acht betroffene Betriebe und sammelten Daten von weiteren 13. Sie entdeckten, dass das Virus nicht direkt von infizierten Rindern übertragen wurde, sondern vor allem von Menschen wie Tierärzten und Viehhändlern, die sich zwischen den Betrieben bewegten. Dr. Jörn Gethmann vom FLI, der Erstautor der Studie, sagte: „Die effektive Übertragung des Virus ohne eine Beteiligung persistent infizierter Tiere hat uns überrascht.“
Die Autoren betonen daher, dass es wichtig ist, Kontrollprogramme regelmäßig zu überprüfen und der aktuellen Situation anzupassen – zum Beispiel wenn neue, virulente Virusstränge auftauchen.
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