Resistenz von Kartoffelschädlingen gegen neonicotinoide Wirkstoffe verhindern
Beim Anbau von Kartoffeln besteht die Gefahr, dass der Kartoffelkäfer und verschiedene Blattläuse (Myzus persicae, Aphis frangulae) gegenüber Insektiziden aus der Wirkstoffgruppe der Neonicotinoide rasch unempfindlich, d.h. resistent werden können. So haben Kartoffelkäfer in Teilen Nordamerikas bereits Resistenzen gegen diese Wirkstoffgruppe entwickelt. In einigen Regionen Deutschlands wurden 2007 fast nur noch Neonicotinoide in Kartoffeln eingesetzt. Der Fachausschuss Pflanzenschutzmittelresistenz (Insektizide, Akarizide) unter Federführung der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA) empfiehlt Landwirten in Deutschland für 2008 daher dringend, vorbeugend eine so genannte Anti-Resistenzstrategie bei der Bekämpfung von Kartoffelkäfern und Blattläusen in Kartoffeln anzuwenden.
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Im Gegensatz zum Rapsglanzkäfer stellt sich die Situation im Kartoffelanbau günstiger dar, da eine Resistenz noch nicht aufgetreten ist und genügend andere Wirkstoffgruppen für eine Anti-Resistenzstrategie zur Verfügung stehen. Die Beratungsergebnisse der Zulassungs- und Bewertungsbehörden, des amtlichen Beratungsdienstes der Länder und beteiligter Firmen des Fachausschusses zeigen, welche Strategie die Gefahr einer Resistenz gegen Neonicotinoide erheblich senken kann. Bei allen Empfehlungen muss der Landwirt die Grundsätze der guten fachlichen Praxis einhalten und zum Beispiel beachten, dass er keine unnötige Bekämpfung durchführt (Schadensschwellen beachten), geeignete Spritztechnologien mit genügend Wasseraufwand und der vollen...
