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Umweltdaten 2015 für Baden-Württemberg

Untersteller: Wichtige Hinweise für künftige Maßnahmen

Umweltminister Franz Untersteller und die Präsidentin der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz, Margareta Barth, haben am Freitag, 20. November in Stuttgart die „Umweltdaten 2015“ für Baden-Württemberg vorgestellt. Der alle drei Jahre erscheinende Bericht stellt umfangreiche Daten und Informationen zu maßgeblichen Umweltbereichen zusammen.

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Die Umweltdaten liefern wertvolle Hinweise, wie sich die Umweltsituation in Baden-Württemberg entwickelt hat, so Untersteller. Sie würden Erfolge belegen, aber auch auf weiteren Handlungsbedarf und die künftige Ausrichtung der Umweltpolitik der Landesregierung hinweisen.

Fortschritte bei erneuerbaren Energien

Positiv wird in dem Bericht beispielsweise der Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch beurteilt. Er hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Auch die Entwicklung der Treibhausgasemissionen sei positiv zu werten. Bei jährlichen, vorrangig witterungsbedingten und konjunkturellen Schwankungen würden sie in den letzten 20 Jahren insgesamt einen rückläufigen Trend aufweisen.

Die Flächen für den Naturschutz, auf denen sich die Natur ohne belastende Eingriffe des Menschen entfalten könne, seien auf nunmehr 2,66 Prozent der Landesfläche gestiegen, wenngleich der Anteil streng geschützter Gebiete im bundesweiten Vergleich in Baden-Württemberg noch eher niedrig sei. Die Ausweisung des Nationalparks Schwarzwald im Jahr 2014 sei ein wichtiger Schritt hin zu mehr biologischer Vielfalt im Land gewesen, betonte Umweltminister Untersteller.

Den Wäldern geht es wieder schlechter

Negativ habe sich der Zustand der Wälder nach einer zwischenzeitlichen Erholung in den letzten Jahren entwickelt. Auch der Umweltindikator „Artenvielfalt und Landschaftsqualität“ verändere sich nachteilig. Er basiere auf den Bestandsentwicklungen ausgewählter Vogelarten, die mittelbar die Nachhaltigkeit der Landnutzung widerspiegeln würden. So sei der Bestand der drei häufigsten Feldvogelarten Goldammer, Feldsperling und Feldlerche zwischen 1999 und 2012 deutlich zurückgegangen.

Die Bilanz der Luftqualität falle gemischt aus. Während sie sich bei den klassischen Luftverunreinigungen Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Benzol und Blei in den letzten 20 Jahren stetig verbessert habe und die Stickstoffoxidemissionen zwischen 1994 und 2012 um fast die Hälfte zurückgegangen seien, lagen an fast allen verkehrsnahen Messstationen die gemessenen Konzentrationen der Immissionen von Stickstoffdioxid im Jahr 2014 zum Teil erheblich über dem Grenzwert.

Gewässerbelastung macht weiter Sorgen

Der ökologische Zustand der Fließgewässer im Land zeige den aktuellen Umweltdaten zufolge weiterhin Defizite auf. Spurenstoffe wie Arzneimittelrückstände würden in Fließgewässern zum Teil in deutlich messbaren Konzentrationen vorgefunden. An wasserwirtschaftlich sensiblen Standorten werden daher ausgesuchte Kläranlagen mit finanzieller Unterstützung des Landes mit einer speziellen Stufe zur Elimination insbesondere von Arzneimittelrückständen und Haushalts-Chemikalien ausgebaut.

Klimaerwärmung ist Fakt

Weiter heißt es in dem Bericht, dass das Grundwasser in Baden-Württemberg großflächig durch Nitrat aus stickstoffhaltigen Düngemitteln belastet sei. Gleichzeitig hätten landwirtschaftliche Maßnahmen und Programme in den letzten 20 Jahren zu einer Abnahme der Nitratbelastung um 20 Prozent geführt.

Die Umweltdaten belegten auch, dass sich der Trend zu einer Erwärmung des Klimas in Baden-Württemberg fortgesetzt hat. Seit Beginn des letzten Jahrhunderts habe die Jahresmitteltemperatur um circa 1,1 °C zugenommen. Auch das Jahr 2015 befinde sich mit dem zweitheißesten Sommer nach dem Jahrhundertsommer 2003 auf Rekordkurs.

Abschätzungen der zukünftigen Klimaentwicklung gingen im Landesdurchschnitt von einer deutlichen Zunahme der Anzahl der Sommertage, also der Tage mit einem Temperaturmaximum von mindestens 25 °C, aus. Derzeit liege die Zahl der Sommertage bei 30 Tagen. Für die nahe Zukunft (Zeitraum 2021 bis 2050) wird mit einer Zunahme in einer Bandbreite von 4 bis 18 Tagen gerechnet, in der fernen Zukunft könnte die Anzahl der Sommertage sogar auf über 70 Tage steigen.

Die Umweltdaten 2015 finden Sie hier:  Umweltdaten 2015 Baden-Württemberg.
 

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