Es fehlt den Landwirten an Liquidität
- Veröffentlicht am

In der Milchviehhaltung sind die Einkommen um 40 Prozent gesunken, in der Schweinehaltung um 33 Prozent“, erklärte Obmann Gerhard Glaser die regionale Situation der Kreise Biberach und Sigmaringen. Besonders fatal, dass die Einkommenssituation bei Ferkelerzeugern und Schweinemästern seit Jahren schlecht ist.
1,25 Euro bekommt ein Mäster derzeit pro Kilogramm Schlachtgewicht. „Das ist fast Tiefstpreis“, bestätigt Heinz Scheffold, stellvertretender Kreisobmann und selbst Schweinehalter. Für ihn wäre ein Minimum von 1,60 Euro pro Kilogramm das Mindeste, um einigermaßen kostendeckend zu produzieren.
Schweinefleisch koste fast nichts im Einkauf. Das beschere dem Produkt ein schlechtes Image. Glaser bestigt: „Deutsche Produkte sind zum Exportschlager geworden. Im eigenen Land seien sie aber fast nichts mehr wert“.
Langfristig kosten die schlechten Erlöse die Bauern nicht nur Vermögenssubstanz. Noch zermürbender als der dauerhafte Tiefpreis sei die geringe Wertschätzung von Verbraucher und Politikern. „Die Motivation lässt nach“, so der einheitliche Tenor.
Für Hubert Hopp, stellvertretender Obmann im KBV ist in diesem Jahr besonders bedenklich, dass sich die schlechten Einkommen über alle Betriebszweige hinweg bemerkbar machen. in den vergangenen Jahren konnte innerbetrieblich das ein oder andere ausgeglichen werden. Heuer fehle die Liquidität.
So liegt auch der Milchpreis aktuell sehr tief, bei steigenden Erzeugungskosten. Den Einkommensschwund ausbremsen können nur Landwirte, die ihre Effizienz steigern. Wie zum Beispiel Matthias und Karl Heckenberger, auf dessen Betrieb das Pressegespräch stattfand. Heckenbergers steigerten die Milchmenge in fünf Jahren um mehr als 2500 Liter pro Kuh. Dies bescherte Matthias Heckenberger den Titel „Junglandwirt des Jahres“. Wie das möglich war lesen Sie kommende Woche in Ihrer Zeitschrift BWagrar.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.