Winzer in Baden ernten ordentliche Menge
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Die diesjährige genossenschaftliche Erntemenge in Baden wird nach ersten Prognosen etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen. „Unsere badischen Winzer werden wieder eine sehr gute Qualität in die Gläser bringen“, sagte Dr. Roman Glaser, der Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV), in den Räumen der Bezirkskellerei Markgräflerland eG in Efringen-Kirchen (Kreis Lörrach). Knapp 70 Prozent der Rebflächen in Baden werden von Genossenschaften bewirtschaftet.
Nach derzeitigen Schätzungen dürfte die Erntemenge der 76 Winzergenossenschaften (WG) in Baden dieses Jahr bei knapp 85 Millionen Litern liegen, was in etwa einer Normalernte entspricht. Im Vorjahr haben die badischen Winzergenossenschaften 84,8 Millionen Liter in die Keller eingebracht. Der Ertrag 2016 könnte bei gut 80 Hektoliter je Hektar Rebfläche liegen (2015: 81,5). Die Weinberge stehen prächtig und die Mostgewichte steigen aufgrund der sonnigen Witterung stetig an.
Die Trauben in Baden sind überwiegend in einem hervorragenden Zustand. Zudem blieben die Winzer dieses Jahr weitgehend von größeren Unwettern und Hagel verschont. Allerdings stellte sich das Vegetationsjahr 2016 als sehr herausfordernd für die Winzer dar. Die extrem feuchte Witterung in den Monaten Mai und Juni brachte erhebliche Pilzinfektionen der Reben mit sich. Wenig Kummer bereitet bis jetzt die aus Südostasien eingewanderte Kirschessigfliege. „Die zum Teil extreme Hitze und Trockenheit der vergangenen Wochen hat den Schädling in seinen Aktivitäten gebremst“, berichtet Dr. Ansgar Horsthemke, Generalbevollmächtigter und Bereichsleiter Beratung Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften beim BWGV.
Der Absatz der badischen Winzergenossenschaften ging im ersten Halbjahr 2016 um 0,3 Millionen auf 38,9 Millionen Liter Wein und Sekt zurück (minus 0,8 Prozent). Der Umsatz verringerte sich im gleichen Zeitraum leicht um 0,2 Millionen Euro auf 122,6 Millionen Euro (minus 0,1 Prozent). „Durch Preiserhöhungen konnten die Absatzrückgänge etwas aufgefangen werden“, sagte Glaser. Durch die höheren Absatzpreise konnte der Durchschnittserlös je Liter Wein und Sekt 2015 um 5 Cent auf 3,22 Euro gesteigert werden. Im ersten Halbjahr 2016 lag der Durchschnittserlös stabil bei 3,15 Euro je Liter – 2 Cent über dem Vorjahres-Halbjahr. Im Jahr 2015 haben die badischen Winzer 81,2 Millionen Liter Wein und Sekt verkauft (minus 1,8 Millionen Liter beziehungsweise 2,2 Prozent). Der Umsatz sank im gleichen Zeitraum um 1,2 Millionen Euro (0,5 Prozent) auf 261,8 Millionen Euro.
Auch 2015 setzte sich der Strukturwandel im Weinbau fort. Seit Jahren ist die Zahl der Betriebe in Baden rückläufig – von 25.480 im Jahr 2000 auf 14.600 zum Jahresende 2015. Insbesondere kleine Nebenerwerbsbetriebe geben vermehrt auf, während die Zahl der Betriebe über fünf Hektar konti-nuierlich zunimmt – von 571 im Jahr 2000 auf 812 zum Jahresende 2015. In Baden arbeiten 76 Winzergenossenschaften, darunter 36, die ihre Weine im eigenen Keller ausbauen.
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