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Ferkelkastration

Aldi setzt Standards bei Schweinefleisch hoch

Tierwohl ist in aller Munde und auch die Discounter setzen auf Tierschutz als Verkaufsargument. So verkaufen Aldi Süd und Aldi Nord seit dem 1. Januar 2017 (mit Ausnahme von Biofleisch) kein Schweinefleisch mehr von kastrierten Schweinen. Rewe und Penny akzeptieren dagegen bei ihren Eigenmarken die Kastration unter Betäubung und die Immunokastration (Impfung gegen Ebergeruch), um Ebergeruch im Fleisch zu vermeiden.
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Gesetzlich wird die betäubungslose Kastration von Ferkeln ab 2019 verboten. Die Jungebermast von nicht kastrierten männlichen Schweinen ist unter Tierwohl-aspekten jedoch umstritten. Die pubertierenden jungen Eber bringen erhebliche Unruhe in den Stall: Aufreiten, Rangkämpfe, Beißereien bis hin zum Penisbeißen sind die Folge. Die Gefahr, dass der Anteil an verletzten Schweinen bei der Ebermast steigt, ist damit gegeben. Tierhalter steuern dagegen, indem sie mehr
Beschäftigung anbieten und die Eber sorgfältig beobachten. Aggressive und verletzte Tiere müssen sofort aus der Bucht entfernt werden.

Bei der Immunokastration als mögliche Alternative gibt es diese Problematik nicht. Durch eine zweimalige Injektion in einem vierwöchigen Abstand wird die Produktion von Geschlechtshormonen unterdrückt. Dadurch wird Ebergeruch verhindert. Obwohl die Injektion entgegen vieler Vorurteile keine Hormone enthält, wird die Immunokastration von vielen Verbrauchern abgelehnt.

Nach einer Studie des Prüfzeichens QS fürchtet eine Mehrheit der Verbraucher Rückstände im Fleisch. Ein Vertreter des Schlachtunternehmens Vion sagt, dass es keine Abnehmer für Schweinefleisch mit Immunokastration gäbe. Die Tierärzteschaft ist sich über die Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration nicht einig: Für die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT) ist die Immunokastration die erste Wahl. Der Schweineausschuss der Bundestierärztekammer (BTK) hält die Betäubung für einen flächendeckenden Einsatz nicht geeignet.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat im Dezember 2016 einen Bericht zum Stand der Entwicklung alternativer Verfahren zur betäubungslosen Ferkelkastration herausgegeben. Es hält „alle vorhandenen Alternativen aus der Sicht des Tierschutzes, der Arzneimittelsicherheit und des Verbraucherschutzes als geeignet, die Praxis der betäubungslosen Ferkel-kastration abzulösen“. Nach diesem Bericht weisen alle Verfahren Vor- und Nachteile auf.

 

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