Ihre Meinung zum Erholungswald ist gefragt
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Wälder werden als besonders naturnahe Räume erlebt und täglich von vielen Menschen als Rückzugs- und Freizeitort besucht. Für die Waldbesitzenden und die im Wald arbeitenden Menschen heißt das, dass sie neben ihren wirtschaftlichen Interessen auch das gesetzlich verankerte Betretungsrecht des Waldes beachten müssen. Um im Rahmen der Bewirtschaftung den gesetzlich festgelegten Anforderungen (Bundeswaldgesetz, Landeswaldgesetz Baden Württemberg) an die Wälder sowie den Eigentümerinnen und Eigentümern gerecht zu werden, wurde bereits in den 1970iger Jahren die Waldfunktionenkartierung entwickelt, in deren Rahmen auch der Erholungswald dargestellt wird.
Die Neuabgrenzung des Erholungswaldes hat das Ziel, die letzte Erholungswaldkartierung aus dem Jahr 1988 der stark veränderten Nachfrage nach Erholung im Wald anzupassen und basiert auf einer Modellierung potenzieller Waldbesuche auf Grundlage von umfangreichen repräsentativen Befragungen zum Erholungsverhalten sowie Geländedaten. Das Modell stellt dabei lediglich eine Annäherung an die Wirklichkeit dar und bildet wesentliche Aspekte der Erholungsnutzung ab. Dieses Vorgehen bietet den Vorteil einer landesweit einheitlichen und nachvollziehbaren Methodik und lässt sich zudem gut aktualisieren.
Wichtige Einflussfaktoren
Im Modell werden Waldbesuche simuliert. Dabei werden die Menschen entsprechend dem berichteten Verhalten auf die Waldwege verteilt. Der Verteilung liegen drei Bewegungsarten zugrunde: zu Fuß, mit dem Fahrrad und mit dem Auto. Die Modellierung erfolgt in einer ersten Stufe auf Grundlage der Erreichbarkeit von Waldeingängen und Waldparkplätzen. In einer zweiten Berechnungsstufe werden Topographie und Waldwege sowie besondere Anziehungspunkte, wie z. B. Aussichtstürme oder Gewässer berücksichtigt.
Ihre Beteiligungsmöglichkeit
Ihre Meinung zur vorläufigen Erholungswaldneuabgrenzung ist gefragt! Haben Sie Anmerkungen zu Modellgrößen oder der vorläufigen Modellierung im Allgemeinen? Über ein WebGIS-Kartenwerkzeug geben die Projektpartner Ihnen vom 31.03.2017 bis zum 12.05.2017 die Möglichkeit, einen Einblick in den vorläufigen Entwurf zu bekommen und Anmerkungen zu äußern. Die Website mit der Landkarte finden Sie hier.
Wichtig: Die Neuabgrenzung des Erholungswaldes erfolgt modellbasiert. Modellierungen benötigen vorgegebene, definierte Eingangsvariablen. Änderungen am Modell können nur über Änderungen an den Eingangsvariablen erfolgen. Daher können Änderungen nicht direkt in die Karte eingegeben werden. Die FVA leitet aus den eingegangenen Kommentaren ggf. Änderungsnotwendigkeiten ab und berechnet auf dieser Basis eine neue Erholungswaldkulisse.
Über eine Kommentarfunktion kann an betreffender Stelle ein Punkt auf der Karte gesetzt werden. Da nur modellrelevante Änderungen aufgenommen werden können, erscheinen im Anschluss vorformulierte Kommentarfelder zu den Modellgrößen (siehe unten: Grund für Stufenänderungen = Modellgrößen).
Wichtig: Das Setzen von Kommentarpunkten ist nur bei großen Abweichungen zwischen der Karte und Ihren Wahrnehmungen zur Erholungsnutzung erforderlich.
Kartendarstellung:
Die vorläufige Neuabgrenzung des Erholungswaldes wird auf der Karte farblich dargestellt und erfolgt in 3 Stufen. Die Zuordnung richtet sich danach, wie viele Menschen potenziell im Wald anzutreffen sind:
- Stufe 1a: sehr viele (blau dargestellt)
- Stufe 1b: viele (dunkelgrün dargestellt)
- Stufe 2: einige (hellgrün dargestellt)
- wenige (= Wald ohne besondere Bedeutung für die Erholung, d.h. keine Erholungswaldstufe); Farbe der Hintergrundkarte
„Wald ohne besondere Bedeutung für die Erholung“ wird in der Karte nicht farblich dargestellt (= durchsichtig, d.h. man sieht in diesen Bereichen die Farbgebung der Hintergrundkarte). Allerdings sind die Außengrenzen von „Wald ohne besondere Bedeutung für die Erholung“ zur besseren Abgrenzung von Wald und Offenland als graue Linie hinterlegt.
Über die Suchleiste können Sie direkt auf einen Ort zugreifen.
Über das Legenden-Symbol (links unten) können die Erholungswaldstufen ein- und aus-geblendet (Haken setzen), oder ihre Transparenz eingestellt werden (Klick auf die Aus-lassungspunkte (…) dann Transparenz anwählen). So können z.B. die Erholungswaldstufen besser mit den Hintergrundkarten verglichen werden. Die Erholungswaldkarte wird aus technischen Gründen nur im Maßstab von 1:500.000 bis 1: 25.000 dargestellt.
Über das Hintergrundkarten-Symbol (links unten) können die Hintergrundkarten gewechselt werden (Hintergrundkarten: OpenStreetMap, Topographische Karte, Satellit).
Über das Info-Symbol (rechts oben) können grundlegende Informationen zur WebGIS-Kartenanwendung aufgerufen werden. Hier wird auch die Legende zu den Erholungs-waldstufen angezeigt.
Über das Kontakt-Symbol (rechts oben) wird eine E-Mail-Adresse für weitere Anmerkungen bzw. Rückmeldungen angezeigt.
Kommentarfunktion:
Über das Stern-Symbol (links unten: „Kommentarfunktion“) wird die Kommentarfunktion gestartet:
- Um an betreffender Stelle ein Kommentarpunkt auf der Karte zu setzen, muss zunächst in der Kommentarfunktion das nun gelbe Stern-Symbol mit einfachem Mausklick angewählt werden. Nun kann auf der Karte an betreffender Stelle ein Punkt gesetzt werden.
- Im Anschluss erscheint ein Fenster mit vorformulierten Kommentarfeldern.
- Der von Ihnen gesetzte Punkt bleibt auf der Karte nur gespeichert, wenn die Kommentarfelder ausgefüllt werden, d.h. eine Speicheroption erscheint erst, wenn alle Kommentarfelder ausgefüllt sind.
- Eine möglichst exakte Platzierung der Kommentarpunkte ist für die anschließende Auswertung unerlässlich.
- Falls der Kommentarpunkt an der falschen Stelle platziert wurde, kann er im Fenster „Kommentarfunktion“ noch verschoben werden: dazu Haken bei „Geometrie bearbeiten“ setzen, dann Punkt verschieben. Achtung! Gespeicherte Punkte können nicht mehr geändert bzw. verschoben werden.
Kommentarfelder:
Funktion des Bearbeiters
Zunächst wird unter „Funktion“ eine Einteilung hinsichtlich des jeweiligen primären Waldbezugs erfragt. Es handelt sich um fünf Kategorien:
- Privatwaldbesitzende
- Kommunalwaldbesitzende
- Waldarbeitende
- Waldbesuchende
- Sonstiges
Aktuell dargestellte Erholungswaldstufe
Unter „aktuell dargestellte Erholungswaldstufe“ wird anschließend abgefragt, in welcher Erholungswaldstufe des aktuellen Entwurfsstands der von Ihnen gesetzte Punkt liegt.
Stufenänderung:
Im Anschluss an die aktuelle Erholungswaldstufe erscheint ein Pull-Down-Menü zur Art der Änderung:
- „zu wenige potenzielle Waldbesuchende“ am gesetzten Punkt.
- „zu viele potenzielle Waldbesuchende“ am gesetzten Punkt.
Grund für Stufenänderung
Im Anschluss zur „Stufenänderung“ erscheint ein Pull-Down-Menü zum Grund der Änderung. Es enthält eine Liste mit folgenden Modellgrößen:
- (kein/irrelevanter bzw. sehr bedeutsamer) Parkplatz
- (kein/irrelevanter bzw. sehr bedeutsamer) Weg
- (kein/irrelevanter bzw. sehr bedeutsamer) Radweg
- (kein/irrelevantes bzw. sehr bedeutsames) Gewässer
- (kein/irrelevanter bzw. sehr bedeutsamer) Aussichtspunkt/Aussichtsturm
- (kein/irrelevanter bzw. sehr bedeutsamer) Spielplatz
- (keine/irrelevante bzw. sehr bedeutsame) Grillhütte/Grillplatz
- (keine/irrelevante bzw. sehr bedeutsame) Burg/Ruine
In der Kommentarfunktion ist für eine Änderung nur eine Grundangabe möglich. Bei mehreren Änderungsgründen besteht jedoch die Option mehrere Punkte zu setzten.
Weitere Kommentare:
Über die Kommentarfunktion wird Ihrem Kommentarpunkt automatisch eine Identifikationsnummer zugewiesen. Sollten Sie Anmerkungen haben, die von den Kommentarfeldern nicht abgedeckt werden, können Sie unter Angabe dieser ID-Nr. zusätzlich eine Textnachricht per E-Mail an die Adresse erholungswald.FVA-BW@forst.bwl.de senden. Um die ID-Nummer zu sehen, müssen Sie den von Ihnen gesetzten und gespeicherten Punkt auf der Karte anwählen. Es öffnet sich ein Fenster mit Ihren Angaben und der Ihnen zugeteilten „Kommentar-ID“.
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