„Mehr Arbeit beim Ausstallen, deutlich weniger Trittschäden“
Über seine Erfahrungen mit Bewegungsbuchten im Abferkelstall, berichtete Mathias Mayer, Ferkelerzeuger und Mäster in Laichingen-Suppingen (Alb-Donau-Kreis) in seinem Vortrag auf der Fachtagung für Schweinehalter vergangenen Freitag (3. November 2017) in Ulm-Seligweiler.
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Eingebaut hat der Ferkelerzeuger Freilaufabferkelbuchten der österreichischen Firma Schauer. Seit zwei Jahren hält er die abferkelnden Zuchtsauen auf dem ausgesiedelten Betrieb in dem neuen, als tierfreundlich geltenden Buchtensystem. Die Wartesauen sind in einer Gruppenhaltung mit Auslauf auf Spalten aufgestallt. Wie sieht die Bilanz des Landwirtes aus? Hier die wichtigsten Punkte, die Mayer, den Zuhörern der Tagung mit auf den Weg gab:
Die Vorteile:
- Der Zeitaufwand zum Reinigen der Buchten nach dem Ausstallen ist um rund 30 Prozent gestiegen. Um genau den gleichen Prozentsatz wie der Platz der Sauen in den Buchten vergrößert worden ist.
- Der Zeitaufwand gegenüber einer herkömmlichen Bucht fällt nach den Erfahrungen Mayers dagegen niedriger aus. Die Tiere können schneller behandelt, die Tröge besser eingesehen werden.
- Die Kotentfernung und Fixierung der Sauen vor der Geburt macht in den Freilauf-Abferkelbuchten mehr Arbeit, die Entfernung der Fäkalien nach der Geburt entfällt.
- Seit dem Einbau der Freilaufabferkelbuchten sind die Fundamentschäden bei den Sauen stark zurückgegangen.
- Den Beton- und Gussrosten in den Buchten bescheinigt Mayer eine ausreichende Trittsicherheit.
- Die Zahl der Zitzenverletzungen bei den Sauen ist nachweislich zurückgegangen.
- Wenn die Sauen freigelassen werden, komme es, so Mayer, zu Trittverletzungen bei den Ferkeln. Totalausfälle gibt es dagegen keine. Hintergrund: Die Sauen werden in der Regel sieben bis acht Tage in den Buchten fixiert, danach werden sie freigelassen. Während der Fütterung werden die Ferkel fixiert. Das minimiert laut Mayer Erdrückungsverluste bei den Jungtieren.
- Die Ferkelnester werden teilweise schlecht angenommen.
- Erdrückungsverluste werden durch fixierte Sauen verringert. Nach dem siebten Tag belaufen sich die Jungtierverluste auf drei bis zehn Ferkel je Abferkelgruppe. Tendenziell gebe es mehr Verluste im Sommerhalbjahr sowie durch alte Sauen.
- Geburtshilfe in den Buchten bereitet Mayer und seinen Mitarbeitern „keine Probleme“.
- Jungsauen frei abferkeln zu lassen, funktioniere oft besser, als die jungen Mütter zu fixieren.
Die Nachteile: - Eines der größten Probleme, die die Bucht macht, sind die drohenden Erdrückungsverluste durch den am Kopfende der Bucht installierten Kipptrog. Hier kommt es zu Ferkelverlusten, weil die Jungtiere nicht ausweichen können. Die Tierkontrolle verschlechtert sich in diesem Abschnitt.
- Teilweise wird die Festfläche vor dem Ferkelnest verkotet.
- Die Kunststoffwände werden durch die Tiere verbissen.
- Die Trennwände zwischen den Buchten sind vom Hersteller zu niedrig bemessen worden. Es besteht die Gefahr, dass vor allem jüngere Sauen über die Abtrennung springen.
- Aus Sicherheitsgründen wurde der Ausweichbügel nachträglich erhöht.
- Die Ferkel haben zu wenig Platz, um an die Sauenzitzen zu kommen, wenn die Sau in Richtung Trennwand liegt. Der Ferkelschutzbügel wurde deshalb nachträglich umgebaut.
- Im Wartebereich nutzen die Sauen den Auslauf nur spärlich, die Freifläche auf Spalten wird hauptsächlich zum Abkoten genutzt.
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