Green Future – Smart Technologie
Der Pflanzenbau der Zukunft muss noch effizienter, präziser und Ressourcen schonender werden. Die Digitalisierung ist ein zunehmend wichtiger Baustein im Produktionsprozess. Die Agritechnica 2017 geht mit 2.800 Ausstellern aus 53 Ländern an den Start und präsentiert Lösungen zu den genannten Anforderungen.
- Veröffentlicht am

Mit einer hervorragenden Ausstellerbeteiligung ist das weltweit führende Zukunftsforum der Agrarbranche, die Agritechnica 2017, am 12. November 2017 gestartet. Wie Hauptgeschäftsführer Dr. Reinhard Grandke vom Veranstalter DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) vor der internationalen Presse erklärte, ist das Messegelände in Hannover bis einschließlich Samstag, dem 18. November 2017, Treffpunkt der globalen Landtechnik und der Landwirtschaft. „Mit 2.800 Ausstellern aus 53 Ländern können wir wiederum ein hervorragendes Anmeldeergebnis verzeichnen“, so der DLG-Hauptgeschäftsführer. „Das Messegelände ist ausgebucht.“ Damit unterstreicht die Agritechnica ihre führende Stellung als die internationale Leitmesse für Landtechnik und Landwirtschaft.
Das Leitmotiv der Agritechnica 2017 „Green Future – Smart Technology“ steht für eine nachhaltige Zukunft, in der ausreichend Lebensmittel für eine weiter wachsende Weltbevölkerung bei Erhalt der natürlichen Ressourcen bereitgestellt werden müssen. Und dies ist nur möglich mit dem Einsatz neuester Technologien. Effizienter und Ressourcen schonender produzieren, das sind die Herausforderungen für die Landwirte, und dafür leistet die Landtechnik einen wesentlichen Beitrag. Dabei müssen Fortschritte in der landwirtschaftlichen Produktion und den Produktionsmethoden sowie ihre gesellschaftliche Bewertung im Kern übereinstimmen. Für die Landwirtschaft und die Landtechnik besteht daher die große Herausforderung, sich mit der gesellschaftlichen Akzeptanz der modernen Landwirtschaft auseinanderzusetzen, akzeptierte Lösungen zu entwickeln und diese in die eigene Betriebsstrategie zu integrieren. Eine Chance für den Dialog mit der Gesellschaft sind auch die landtechnischen Innovationen, die in großem Maße zu einer Umwelt und Ressourcen schonenden und damit zu einer nachhaltigen Landbewirtschaftung beitragen.
Digitalisierung mit zunehmender Bedeutung
Der Trend zur weiteren Automatisierung von Prozessen, verbunden mit intelligenten Datenmanagement-Systemen zur Optimierung der Regelung und Steuerung von Maschinen, Logistik, Dokumentation, Qualitätssicherung und Rückverfolgbarkeit, schreitet in der Landwirtschaft voran. Selbstlenkende Traktoren, automatische Ertragskartierung und Sensortechnologien unterstützen die Steuerung von Produktionsprozessen und erfassen Daten für Planung und Kontrolle. Die Landwirtschaft ist Innovationsführer in den Bereichen Steuertechnik, Datenanalyse und -verknüpfung. Landwirtschaft 4.0 ist damit auch ein Vorreiter für Industrie 4.0.
Ausblick Digitalisierung
Landwirte sehen die Digitalisierung als zunehmend wichtiger werdenden Baustein für die Optimierung der Produktionsprozesse. Big Data-Anwendungen und die Steuerung von Anbaugeräten sind Ansätze, um detaillierte Analysen der Produktion durchzuführen und effizienter zu produzieren.
Risiken werden insbesondere in den Regelungen zum Datenschutz gesehen. Zudem besteht aktuell Unsicherheit über den ökonomischen Nutzen.
Für eine breitere Anwendung von Digitalisierungs-Lösungen ist Transparenz bei der Nutzung der Betriebsdaten notwendig. Die Freigabe der Datennutzung für verschiedene Anwendungen durch den Betriebsleiter sorgt für Transparenz und stärkt die Akzeptanz der Digitalisierung.
Landwirtschaft ist allerdings nicht gleich Industrie, wo die Produktion vollautomatisch in einer Fabrikhalle abläuft. Das liegt daran, dass in der industriellen Produktion in Gebäuden und Hallen an jedem Tag des Jahres dieselben Produktionsbedingungen herrschen. Die Landwirte hingegen arbeiten unter Freilandbedingungen mit einer großen Abhängigkeit vom Wetter. Wechselnde, sich gegenseitig beeinflussende und zufällige Variable prägen den landwirtschaftlichen Produktionsprozess. Deshalb wird auch in Zukunft der Landwirt mit seiner Erfahrung unverzichtbar sein. Er muss korrigierend eingreifen oder zwischen Varianten entscheiden, die eventuell ein digitales System ihm anbietet.
Aktuelle Situation auf den Märkten
Die globale Getreideernte mit einer Rekordernte in der Schwarzmeerregion sorgt für einen Bestandsaufbau und damit für ein Umfeld, in dem größere Preisanstiege unwahrscheinlich sind. Dennoch besteht Hoffnung für steigende Preise für bessere, weltweit nachgefragte Qualitäten. Und auch der Bestandsabbau bei den Getreideexporteuren nährt die Hoffnung auf freundlichere Preisentwicklungen. Jedoch führt die Rekordernte in der Schwarzmeerregion zu einer starken Konkurrenz für Getreideexporte aus den EU-Ländern. Zudem verteuert der starke Euro die EU-Getreideexporte.
In der Milchviehhaltung werden gegenwärtig feste Preise erwartet. Gründe hierfür sind eine geringere Erzeugung in den Exportländern sowie eine anhaltend hohe Nachfrage, insbesondere nach Butter und Käse.
In der Schweinehaltung führt ein ausgeglichenes Verhältnis von Angebot und Nachfrage zu aktuell festen Preisen. Darüber hinaus profitieren die Schweinehalter von niedrigen Futterkosten und einer günstigeren Preis-Kostenrelation. Weltweit wird ein steigendes Angebot für das Jahr 2018 erwartet. Mit einem Preisdruck durch steigende Erzeugung in China und wachsende Konkurrenz für europäische Exporte durch die USA ist
Freundlicheres Wirtschaftsumfeld führt zu anziehender Investitionsbereitschaft
Die Trendwende im wirtschaftlichen Umfeld sorgt für eine wieder zunehmende Investitionslaune der Landwirte. Wie die aktuelle DLG-Agrifuture Insight-Befragung zeigt, sind die Landwirte in Polen und Russland am investitionsfreudigsten. Sie planen in den nächsten zwölf Monaten insbesondere Investitionen in die Außenwirtschaft. Am geringsten sind laut der Befragung die Investitionsabsichten von französischen Landwirten.
Schwerpunkte bei Investitionsabsichten
Großen Investitionsbedarf sehen die Landwirte bei Traktoren.
- Insbesondere die russischen Betriebsleiter, aber auch die Landwirte in Polen, Großbritannien und Deutschland sehen hier größeren Bedarf.
- Bei Mähdreschern sind die größten Investitionsabsichten bei den russischen und polnischen Landwirten zu registrieren.
- Auch Feldhäcksler stehen in Polen und Russland, aber auch in den Niederlanden auf der Liste der Investitionsabsichten.
- Selbstfahrende Pflanzenschutzspritzen werden am meisten in Deutschland und in den Niederlanden genannt.
- In Mulch- und Direktsaattechnik wollen die Landwirte in Polen und in Deutschland investieren.
- Grünland- und Futtererntetechnik sowie Investitionen in Dünge- und Pflanzenschutztechnik, aber auch automatische Lenksysteme werden von den niederländischen Landwirten am häufigsten genannt.
- In Bodenbearbeitungstechnik wollen insbesondere die Landwirte in Frankreich, Deutschland und Russland investieren.
Einen bebilderten Streifzug über die Messe finden Sie hier.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.