Gesunde Schweine trotzen gefährlichen Salmonellen
Ob mit zugekauften Ferkeln, den Jungsauen vom Lieferbetrieb oder wie jüngst geschehen, mit verseuchtem Sojaschrot vom Futtermittelhandel: Salmonellen lauern überall. Die Darmbakterien gefährden die Gesundheit der Tiere und können auch für Menschen gefährlich werden. Wie sie Ihren Bestand am besten vor den Erregern schützen, das diskutierten Experten vergangenen Mittwoch auf der Hohenloher Schweinetagung in Wolpertshausen (Landkreis Schwäbisch Hall). Über 100 Besucher wollten sich die Infoveranstaltung auch dieses Mal nicht entgehen lassen.
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Die wichtigsten Tipps der Fachleute haben wir hier für sie zusammengetragen:
1.) Salmonelleneintrag verhindern
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Ferkel- beziehungsweise Jungsauenbezug regeln. Schweine stecken Schweine an. Untersuchungen in Dänemark haben gezeigt, dass der Erregereintrag über die Ferkel eines der Hauptrisiken für Mastbetriebe ist. Zugekaufte Jungsauen sollten bei der Ankunft untersucht werden.
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Transportfahrzeuge gründlich reinigen und desinfzieren.
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Schadnager fernhalten. Sie sind eine gefährliche Eintragsquelle. Übertragen werden die Erreger dabei zwischen und innerhalb der Betriebe.
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Vögel, Katzen, Hunde fernhalten.
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Personenzugang optimieren (Hygieneschleuse einrichten).
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Futter- Wasserzugang kontrollieren. In der Regel ist Zukaufsfutter sauber, häufig gibt es jedoch Kontaminationen im Hofsilo/-lager.
2.) Salmonellenausbreitung stoppen
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Ställe und Abteile konsequent rein-raus belegen. Auch das Resteabteil sollte man zwischendruch leer fahren.
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Konsequent reinigen und desinfizieren (R + D) inklusive Gänge, Rampen und Gerätschaften. Gänge, Verladerampen und Waagen werden häufig vergessen.
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Reste- und Krankenabteil räumen reinigen und Schadnager und Insekten bekämpfen. Sie sind nach wie vor die wichtigsten Übertragungsvektoren innerhalb eines Bestandes.
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Futter- und Wasserkontrolle.
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Personalhygiene im Stall, Arbeitsabläufe optimieren. Für Problembereiche, -abteile, -buchte, gtrennte Stiefel vorhalten.
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Stallbelegungsmanagement optimieren, kein Zurückstallen, keine Wegekreuzung. Das Zurückstallen ist immer noch in vielen Betrieben üblich (besonders im Flatdeck).
3.) Widerstandskraft bei Schweinen stärken
- Stress vermeiden. Stress weckt die Tier schlafenden Salmonellen.
- Grunderkrankungen bekämpfen.
- Diätetische Maßnahmen, wie Futter und Wasser ansäuern, den Schwergetreideanteil (Weizen, Roggen, Mais) begrenzen, grob geschrotetes Futter und Additive einsetzen. Diese Maßnahmen sollten bei der Vorbeuge von Salmonelleninfektionen ganz vorne stehen, da sie die Erregerbelastung in den Beständen am schnellsten verbessern.
- Gezielt impfen: Mit einer Schutzimpfungen steigt die Chance, Salmonellen effektiv bekämpfen zu können. Das zeigen aktuelle Untersuchungen von Schweinegesundheitsdiensten. Impfungen dürften aus diesem Grund in Zukunft einen höheren Stellenwert in der Prophylaxe von Salmonelleninfektionen bekommen.
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