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Hohenheimer Dialog zum Agrarhandel

Zwischen Fair Trade und Chlorhühnchen

Fair Trade boomt. Der oft kritisierte Handel hilft mit, die Welternährung zu sichern. Welche Chancen und Risiken birgt Agrarhandel? Muss es Gewinner und Verlierer geben? Welcher Einfluss besteht beim Einkauf? Darüber diskutierten Vertreter aus Wissenschaft und Landwirtschaft, Bürger und Studierende beim 4. Landwirtschaftsdialog „Internationaler Agrarhandel zwischen Fair Trade und Chlorhühnchen“ am 15. Januar 2019 an der Universität Hohenheim.
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Prof. Dr. Regina Birner, Fachgebiet Sozialer und institutioneller Wandel in der landwirtschaftlichen Entwicklung, ist Mitinitiatorin und agierte als Moderatorin beim 4. Hohenheimer Landwirtschaftsdialog zum Agrarhandel am 15. Januar 2019 an der Universität Hohenheim.
Prof. Dr. Regina Birner, Fachgebiet Sozialer und institutioneller Wandel in der landwirtschaftlichen Entwicklung, ist Mitinitiatorin und agierte als Moderatorin beim 4. Hohenheimer Landwirtschaftsdialog zum Agrarhandel am 15. Januar 2019 an der Universität Hohenheim. Krehl
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Stuttgart-Hohenheim, 15. Januar 2019

4. Hohenheimer  Landwirtschaftsdialog

Internationaler Agrarhandel zwischen Fair Trade und Chlorhühnchen: Wer gewinnt und wer verliert?

 

Wir brauchen den internationalen Agrarhandel, um die Ernährung der Weltbevölkerung zu sichern. Dieser Aussage stimmen 83 Prozent der Zuhörer des 4. Landwirtschaftsdialoges am 15. Januar 2019 an der Universität Hohenheim voll (44 Prozent) oder teilweise (39 Prozent) zu.

Prof. Dr. Regina Birner vom Institut für Tropische Agrarwissenschaften (Hans-Ruthenberg-Institut), hatte gleich nach den Grußworten von Rektor Prof. Dr. Stephan Dabbert und Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch zur digitalen Meinungsäußerung eingeladen.

Und wer hat abgestimmt? An diesem Abend hatten sich 67 Prozent Studierende, 13 Prozent Landwirte, elf Prozent Professoren und Mitarbeiter sowie sechs Prozent Bürger zum Dialog im Otto-Rettenmaier-Audimax der Universität eingefunden. Laut Digi-Voting.

Ohne Handel geht es nicht!

Damit stimmen die meisten Zuhörer mit der Kernaussage überein, die Prof. Dr. Christine Wieck vom Fachgebiet Agrar- und Ernährungspolitik in ihrem Fazit formuliert: „Ohne Handel geht es nicht!“ Die Agrarökonomin fasst ihren engagierten Vortrag „Von Kakaobohnen, Milchpulver und Schweinebäuchen – Ein Blick auf den deutschen Agrarhandel“ so zusammen:

  • Liberalisierte Märkte helfen, Kosten im Handel zu senken.
  • Ein regelbasiertes, faires und transparentes Handelssystem trägt zu stabilen Agrarmärkten bei und ist gerade für Nettoimporteure wie Deutschland wichtig.
  • Heimische Politiken und Handelspolitik wirken sich aufeinander aus und müssen deshalb kohärent (zusammenhängend) ineinandergreifen.
  • Die neue EU-Handelsstrategie sieht verantwortliches Management der Wertschöpfungskette als Teil der Handelspolitik.
  • Ein differenzierter Blick ist wichtig; besonders in Entwicklungsländern sind die Ausgangssituationen sehr unterschiedlich.
  • Bei Exporten in die Least Developed Countries (LDC), die am wenigsten entwickelten Länder, und in die weniger entwickelten Staaten muss die entwicklungspolitische Dimension mitgedacht werden.
  • Handel muss zur Entwicklung beitragen und darf diese nicht konterkarieren.

Verdacht und Vorurteile

Der Agrarhandel steht oft im Verdacht, in anderen Teilen der Welt Schaden anzurichten. Afrikanische Kleinbauern könnten zum Beispiel nicht mit Importen von billigem Milchpulver aus der EU konkurrieren. Dadurch würden ihre Chancen auf Überwindung ihrer Armut beeinträchtigt, argumentieren häufig Nichtregierungsorganisationen (NGO).

Oft muss der Handel jedoch als Sündenbock für Missstände herhalten, die durch die Politik in Entwicklungsländern bedingt sind. Das erklärt Forscherin Wieck, die selbst regelmäßig in Afrika vor Ort ist.

Die Globalisierung lässt sich trotz aller protektionistischen Hürden nicht aufhalten, ist in der Diskussion immer wieder zu hören.

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