Dialog statt Nachrede
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In seinem Rückblick nannte Kunz das Volksbegehren einen Affront gegen die Landwirtschaft, vor allem die junge Generation sah hierdurch keine Perspektiven mehr. Mit dem aus dem Volksbegehren resultierendem Eckpunktepapier und dem Druck durch den erfolgreichen Volksantrag, werde der Berufsstand nun an den Details der Ausgestaltung aktiv mitwirken. Dies solle auch ein Signal an die Gesellschaft sein, dass die Landwirtschaft zu Verändungerungen und zum Dialog mit dem Naturschutz bereit sei, so Kunz. Als Bitte formulierte er an die Berufskollegen, verbal abzurüsten, forderte dies aber auch von der Naturschutzseite und der Gesellschaft. „Ich hoffe, dass im Frühjahr, wenn wir zum Spritzen rausfahren, nicht wieder Untergangsszenarien heraufbeschworen werden“, so Kunz. Leicht amüsiert bemerkte Kunz, dass auch von Seiten der Umweltverbände gerade vor wenigen Tagen in der Tagespresse das Thema Lichtverschmutzung als Mitursache am Verlust von Insekten thematisiert wurde. Dies hatte der Kreisbauernverband Karlsruhe bereits auf dem Bauerntag 2018 in Bruchsal so formuliert. Klärungsbedarf bestehe auch noch zu den „Roten Gebieten“, insbesondere was die Lage und Wirkungsräume der einzelnen Messtellen angehe. Die Diskrepanz zwischen persönlichen Boden- oder Wasserproben und den amtlichen Messstellen müsse geklärt werden. Kunz habe sich diesbezüglich sowohl an das Regierungspräsidium als auch direkt an den Umweltminister gewandt.
In seinem sehr eindrücklichen Vortrag appellierte Rolf Brauch an die Gäste, die sehr unterschiedlichen Anforderungen, die ein Landwirt als erfolgreicher Unternehmer und als glücklicher Familienmensch braucht, nicht zu vermischen. Die teilweise auch etwas provokanten und pointiert aufgestellten Thesen und Zitate wühlten sichtlich zahlreiche Zuhöhrer auf und brachten viele zum diskutieren und nachdenken.
Bei den Wahlen mit vorangegangener Satzungsänderung folgte der Kreisbauernverband Karlsruhe dem Trend, die Arbeitsbelastung des Ehrenamtes auf mehrere Schultern zu verteilen. Als stellvertrender Vorsitzende wurden daher, neben dem im Amt bestätigten Helmut Jäger (55) aus Bruchsal, noch Alexander Kern (29) aus Bretten und Martin Ebert (44) aus Kraichtal neu hinzugewählt.
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