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Prof. Dr. Enno Bahrs im Interview mit BWagrar

Wie können kleine Betriebe digital mehr Wert schöpfen?

Wie können digitale Technologien die Wertschöpfung und Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Betriebe im Südwesten verbessern? Das neue Projekt "DiWenkLa" hat genau das zum Ziel. Betriebswirtschaftler Prof. Dr. Enno Bahrs von der Universität Hohenheim stellt das Forschungsprojekt im Gespräch mit BWagrar vor.
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Prof. Dr. Enno Bahrs, Leiter des Fachgebietes Landwirtschaftliche Betriebslehre, ist Geschäftsführender Direktor des Instituts für Landwirtschaftliche Betriebslehre an der Universität Hohenheim.
Prof. Dr. Enno Bahrs, Leiter des Fachgebietes Landwirtschaftliche Betriebslehre, ist Geschäftsführender Direktor des Instituts für Landwirtschaftliche Betriebslehre an der Universität Hohenheim.Krehl
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Prof. Dr. Enno Bahrs im Interview mit BWagrar

Wie können kleine Betriebe digital mehr Wert schöpfen?

Prof. Dr. Enno Bahrs, Leiter des Fachgebietes Landwirtschaftliche Betriebslehre, ist Geschäftsführender Direktor des Instituts für Landwirtschaftliche Betriebslehre an der Universität Hohenheim. Im Gespräch mit BWagrar erklärt der Betriebswirtschaftler, ob und wie digitale Technologien die Wertschöpfung und Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Betriebe im Südwesten verbessern können.

 

BWagrar: Herr Prof. Bahrs, das von Ihnen geleitete Forschungsprojekt „DiWenkLa“ gehört zu den „digitalen Test- und Experimentierfeldern“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Um was geht es bei dem Projekt genau?

Bahrs: Baden-Württemberg weist eine kleinstrukturierte Landwirtschaft auf. Mit dem zunehmenden Einsatz von zum Teil kapitalintensiven digitalen Technologien in der Außen- und Innenwirtschaft besteht die Gefahr, dass klein- und mittelständische landwirtschaftliche Betriebe digital abgehängt werden.
Die Universität Hohenheim sowie die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen wollen gemeinsam mit dem Ministerium für Ländlichen Raum (MLR) sowie dazugehörigen Landesanstalten in einem vom BMEL geförderten Projekt dieser Entwicklung begegnen.

Zu diesem Zweck werden im Projekt „Digitale Wertschöpfungsketten für eine nachhaltige kleinstrukturierte Landwirtschaft“, kurz „DiWenkLa“, gemeinsam mit Partnern aus der Industrie und Dienstleistung sowie mit Landwirten Experimentierfelder aufgebaut. Dabei werden verschiedene Technologien aus den Bereichen Robotik und Automation sowie Sensorik, auch im Zusammenspiel mit der Künstlichen Intelligenz weiterentwickelt und angewendet. Aber auch Kommunikations-, Cloud- und Farm Management-Systeme (FMS) stehen im Fokus.

„Wer wegen seiner Tätigkeit unter gesellschaftlichen Druck gerät, sollte Gelegenheiten nutzen, um positives Image zu transportieren.“
Prof. Dr. Enno Bahrs, Betriebswirtschaftler, Universität Hohenheim

BWagrar: Wie lautet das Ziel und welchen Nutzen versprechen Sie sich für die landwirtschaftlichen Betriebe nach Projektabschluss?

Bahrs: Zukunftsweisende digitale Technologien sollen auch für eine kleinstrukturierte Landwirtschaft weiterentwickelt und etabliert werden. Sie sollen den Schutz von Umwelt und Natur noch stärker unterstützen, ein höheres Tierwohl ermöglichen, aber auch zur Arbeitserleichterung sowie für eine höhere ökonomische Effizienz beitragen.

Weitere Ziele bestehen darin, mit geringen Kosten einen wertschöpfungssteigernden und selbstbestimmten Zugang zur Verarbeitung, zum Handel sowie zum Endkonsumenten zu erhalten. Zudem ist es Ziel, die Widerstandskraft der Betriebe im Fall von Systemausfällen zu verbessern.

BWagrar: Bis wann rechnen Sie mit Ergebnissen und wie sollen diese Eingang in die landwirtschaftliche Praxis finden?

Bahrs: Mit dem Beginn des Projekts im März 2020 werden bereits im ersten Jahr wichtige Erkenntnisse erwartet, die durch Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für Landwirte in Baden-Württemberg zügig Eingang in die Praxis finden.

Mit den Experimentiereinheiten

  • im Schwarzwald (Grünland und Rinderhaltung) sowie
  • in der Metropolregion Stuttgart (Ackerbau mit Getreide, Soja und Gemüsekulturen sowie Pferdehaltung)

werden mit der Unterstützung vieler Praxisbetriebe als Multiplikatoren eine zügige Etablierung und Verbreitung einzelner stärker digitalisierter Technologien möglich sein.

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