Schwarzwald-Bullen mit jeder Menge Potenzial
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Vorderwälder: Acht Bullen aus fünf Linien
Iggardian ist unverändert Spitzenreiter im Gesamtzuchtwert (GZW) und Milchwert (MW). Sein Fleischwert (FW) ist um zwei Punkte auf 110 gestiegen. Deswegen wird er auch wieder für die Fleischvererbung empfohlen. Weitere 48 Töchter aus dem Zweiteinsatz sind in der Milch, 17 in der Melkbarkeit und 13 im Exterieur neu hinzugekommen. Die paternalen Werte bei Kalbeverlauf und Totgeburten sind inzwischen dreistellig.
Mit einem GZW von 119 (minus eins) und einem MW 119 (plus eins) folgt Igamack I. Bei ihm gilt es, die Melkbarkeit mit 92 (minus zwei) zu beachten, die Fitness liegt bei 100 (minus fünf) und im Zellgehalt ist er mit 107 (minus drei) drittbester Vererber. Im Exterieur seiner Töchter ist er kein Held. Mit einem FW von 112 liegt er auf Platz zwei. Seine paternalen Kalbe- und Totgeburtenwerte sind so, dass er nicht auf Kalbinnen passt.
Auf Position drei folgt Olefaz, ein Olefelk-Sohn aus einer Ignaz-Mutter mit einem GZW von 115 (minus) GZW und einem MW von 116 (plus eins) bei einer Sicherheit von 79 Prozent. Er ist eher ein Milch-mengenvererbr mit bestem Zellgehalt, ordentlicher Melkbarkeit und Fitness. Sein FW liegt bei 103 (minus eins), der paternale Kalbeverlauf liegt bei 96 und die paternale Totgeburtenrate bei 94. 21 Töchter zeigen eine gute Größe, haben mit 107 gute Fundamente und erzielen die Euternote 105. Positiv ist die Voreuteraufhängung und der Eutersitz.
Ragos behauptet sich wacker, er hat in der Milch die meisten Töchter mit 251 (plus 35) Tieren. Im FW liegt er bei 96 (plus). Die Melkbarkeit von 132 Töchtern ergibt einen Zuchtwert von 100. Sein Exterieur mit 119 bewerteten Töchtern ist in den Hauptnoten Rahmen, Fundament und Euter positiv und liegt in der Bemuskelung bei 99. Er kann allerdings nur für Kuhbesamungen verwendet werden.
Auf Platz fünf folgt der Bulle Igguss. Er hat einen GZW von 110 und einen MW von 111 (plus eins). Der FW liegt bei 110 (plus eins). Er ist der Inhaltsstoffv-ererber mit plus 0,48 Fett- und 0,30 Eiweißprozenten. Melkbarkeit und Zellgeh-alt sind positiv. Sein paternaler Geburtsverlauf ist bei 105 geblieben. 20 Töchter sind bewertet und zeigen mit Ausnahme des Kalibers gute Werte. Ohne Schwachstelle kommt das Euter und der Euterboden auf 109. Im Fundament erreicht er 104. Eine Ausnahmeerscheinung ist er mit 108 in der Bemuskelung. Wenn Rahmen und Milchmenge verankert sind, passt Igguss gut, bei Rindern kommt er für kräftigere Tiere in Frage.
Rang sechs nimmt der Bulle Gipig ein. Er erzielt 108 Punkte in GZW und MW an Hand von 50 Töchtern. Ein Wermutstropfen ist die schlechte Inhaltsstoff-vererbung. In der Fitness hat Gipig einen Punkt verloren und liegt nun bei 99. Der FW bleibt bei 101, in der Melkbarkeit ist er mit 111 bester Vererber. Beim paternalen Kalbeverlauf schafft er es mit einem Wert von 112 auf den zweiten Platz (plus zwei). Eine Euternote von 112 bedeutet den Spitzenplatz. Die Euter sind lang und haben vorne eine gute Aufhängung. Nur die Striche tendieren etwas zu kurz (93) und dick (108).
Auf Platz sieben folgt schließlich Pigdian II mit einem GZW und MW von 108. Er hat sich darin nicht verändert. In der Melkbarkeit ist er mit 109 zweitbester, erzielt mit 108 eine gute Fitness sowie vielversprech-ende Fundament- (103) und Eutervererbung (107). Im paternalen Geburtsverlauf behauptet er seinen ersten Platz mit 120. Berücksichtigt werden sollte bei dem Bullen die Bemuskelungs-vererbung mit 81 sowie der FW von 84 (minus eins).
Radraul, ein Radi-Sohn aus einer Raul-Tochter ist ein klassischer Doppelnutzungsbulle mit einem MW von 105 und einem FW von 114. Die Melkbarkeit und der Zellgehalt sind mit 104 (plus eins) beziehungsweise 105 in Ordnung. Sein Geburtsverlauf liegt mit 96 (minus eins) etwas unter dem Schnitt. Sein Fitnesszuchtwert ist um einen Punkt gestiegen und erreicht nun 100. In der Töchterbewertung gilt Radraul als mittlerer Bulle. Mit 105 in der Bemuskelung seiner Töchter tendieren sie zur Stabilität.
Für die Fleischleistung zur Doppelnutzung und die Mutterkuhhaltung stehen vier Bullen im Lot: Radraul mit einem FW von 114, Igamack I mit einem FW von 112, Iggardian sowie Igguss mit einem FW von jeweils 110. Für Rinder eignens sich die folgenden Bullen: Pigdian II vor Gipig und Igguss für die kräftigeren Rinder.
Was die Hornlosvererbung anbelangt, ist momentan der mischerbig hornlose Gigior P im Testeinsatz. Seine Mutter hat einen Milchwert von 110. Daneben wird der reinerbig hornlose Igragar PP ausgegeben. Seine gesamte Nachzucht wird genetisch hornlos sein.
Hinterwälder: Walter und Fockernap bereichern das Angebot
Im Lot stehen vier Bullen mit Töchterergebnissen in Milch aus vier Linien: Ben-nasch, Labflort, Napfocki und Siltben. Alle vier Bullen mit 27 bis 49 Töchtern können auch für die Fleischnutzung eingesetzt werden. Beim Milchwert und der Anzahl Geburten sind die Veränderungen gegenüber der letzten Schätzung vor vier Monaten sichtbar. Die Geburtsverläufe sind günstig - vor allem im Rassevergleich. Einzig Bennasch sollte wegen der höheren Totgeburtenrate nur auf Kühen eingesetzt werden.
Mit Fockernap und Walter stehen zwei neue Besamungsbullen sowohl für Milch- als auch für die Fleischnutzung im Angebot. Fockernap ersetzt seinen Vater Fockeral, Mutter und Sohn waren erfolgreich auf der Schau 2017, Fockernap als Reservesiegerbulle und Samia als Miss Hinterwälder.
Walter entstand aus der Linienneugründung mit Fäller, angepaart an die Humfälb-Hummel-Tochter Gerda, einer euterstarken Mutterkuh. Die Großmutter stammt aus der Milchviehhaltung und erreichte hohe Inhaltsstoffe. Neben Hummel findet sich ein anderer bekannter Bulle im Pedigree: Benbär. Auffallend ist bei Fockernap und Walter, dass ihre Kälber leicht zur Welt kommen.
Für die Mutterkuhhaltung sind zwei besondere Bullen in der Empfehlung: Arinax P und Siltnax P. Sie vererben in 50 Prozent der Fälle genetisch hornlos.
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