Highlight auf Platz eins der Spitzenvererber
Mit allein sechs Bullen unter den zehn besten Vererbern sowie den höchsten vier nachkommengeprüften Bullen blickt die Rinderunion Baden-Württemberg (RBW) zusammen mit ihren Partnern auf das inzwischen erfolgreichste Brown Swiss-Programm. Dabei punkten Söhne von Nathan, New York, Piccard, Dane, Vance, Bachelor und Botticelli mit breiter Vielfalt, kombiniert mit aktueller Genetik.
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Interessantester Neueinsteiger der aktuellen Topliste ist der Hotshot-Sohn Highlight, der mit einem beachtlichen Gsamtzuchtwert (GZW) von 149 einsteigt und auf eine gute Leistungsvererbung mit positiven Inhaltsstoffen und bester Eutervererbung blicken kann. Er wird, da er vorerst nur begrenzt verfügbar ist, zuerst einen Einsatz im Zuchtprogramm absolvieren, bevor er in der Breite genutzt werden kann. Hinter Highlight stehen eine Andi-Mutter sowie eine Vassli-Großmutter.
Trotz der Abschreibung von nahezu einem Punkt kann sich die Nummer eins aus dem Dezember, der Bulle Portico (GZW 148), exakt in den Zahlen bestätigen und muss nur Vektol und Highlight an sich vorbeiziehen lassen. Portico verspricht sehr viel Leistung bei durchweg positiven funktionalen Merkmalen, die gute eine Nutzungsdauer, Persistenz, leichte Geburten, vitale Kälber und gesunde Klauen versprechen.
Sein Vollbruder Pescora (GZW 143) zeigt sich etwas stärker in den Inhaltsstoffen sowie balancierter in der Fundament- und Eutervererbung. Als dritter Piccard-Sohn überzeugt Petrucci (GZW 141), der sich durch positive Inhaltsstoffe sowie balancierte Euter mit längeren Strichen hervorhebt. Er geht auf eine Vassli-Mutter und Husold-Großmutter zurück, was ihn als sicher geprüft hervorhebt.
Einer der interessantesten Neueinsteiger ist Parsival (GZW 146), der als Pasadena-Sohn auf eine Volker-Mutter und Cadence-Großmutter zurückgeht und von der Laur GbR in Laupheim gezüchtet wurde. Er ist der höchste Eutervererber der Top-40 und kombiniert dies mit herausragender Leistung und verträglichen Inhaltsstoffen. Zudem verspricht das Pedigree harmonische, ausreichend große und moderne Typkühe.
Canyon kann seine Vererbung nun mit fast 1000 Töchtern deutlich bestätigen und verspricht bei mehr als plus 1000 Kilogramm (kg) Milch fehlerfreie Euter. Als Canyon-Söhne fallen Chagall und Caravaggio auf, die sich aufgrund ihrer überragenden Vererbung noch großer Beliebtheit erfreuen und inzwischen mit den ersten Söhnen bereits wieder in der Topliste erscheinen.
Chanel ist mit einem GZW von 141 ein Ausnahmebulle, der mit einem Euterwert von 120 vor allem durch die Strichform, Euterbalance und die Hintereuter gehobene Ansprüche erfüllt.
Cranach (GZW 139), ein Chagall-Sohn aus Alpsee, zeigt sich noch etwas stärker in der Leistungsbereitschaft, wird aber voraussichtlich erst ab Mai verfügbar sein. Als erster Caravaggio-Sohn ist bereits Carducci (GZW 137) verfügbar. Er geht auf eine Bison-Mutter und Tequila-Großmutter aus der Zucht der Lang GbR in Biberach-Ringschnaidt zurück. Carducci ist damit nicht nur ausgefallen gezogen, sondern kann zudem den Typ etwas verstärken, gute Becken vererben sowie fehlerfreie Euter hinterlassen.
Auch die Naturel-Söhne Nathan und Nabucco bestätigen sich, was in der Summe auch die Söhne konsolidiert. Mit Navaro, Narvick und Nixon verfügt die RBW über das höchste Angebot an Nathan-Söhnen, mit Narziss über den einzig verfügbaren Sohn von Nabucco.
Navaro (GZW 147) ist aus einer Julau-Tochter sowie Husold-Großmutter von Gebhard Diem in Wangen gezogen und wird neben einer sehr guten Leistung die Nutzungsdauer, Persistenz und Kälberfitness verbessern. Narvick (GZW 145) geht auf eine Canyon-Mutter aus dem Betrieb von Andreas Hörmann zurück und verspricht sehr gute Euter mit einer guten Strichplatzierung, Euterbalance sowie Hintereuterbreite.
Nixon (GZW 142) geht auf eine Vavigo-Mutter von Martin Hänsler in Wangen zurück und kann durch körperstarke Kühe mit gut gestellten Fundamenten und fehlerfreien Eutern überzeugen. Trotz der ansprechenden Milchmenge verspricht er einen hohen Euterboden. Narziss (GZW 139) geht als Nabucco-Sohn auf eine Casanova-Tochter von Alfons Kreisle in Wangen zurück und bringt viel Typ, kombiniert mit guten Eutern. Zudem kann er zur Verbesserung von Eutergesundheit und Melkbarkeit eingesetzt werden.
Stark in Exterieur und Leistung
Einer der gefragtesten Exterieurbullen wird Barolo (GZW 140) werden. Dieser Bachelor-Sohn geht auf eine Canyon-Mutter von Ernst Rau in Ebersbach an der Fils zurück. Neben seiner guten Leistungsvererbung wird er Format, Becken, Fundamente und Euter in allen wesentlichen Merkmalen verbessern und lässt die nächste Generation von Schaukühen erwarten. Er ist jetzt schon sehr gefragt und deshalb sowohl konventionell als auch gesext nur begrenzt verfügbar.
Zur absoluten Spitze der Zucht gehören auch die Bullen Dacapo (GZW 145) und Network (GZW 143). Dacapo ist ein sehr hoher Dane-Sohn, der aus Namur gezogen ist und alternatives Blut verspricht. Network ist der interessanteste New York-Sohn aus einer Valid-Mutter, was viel Typ mit Leistungsbereitschaft kombiniert. Er ist der mütterliche Halbbruder von Chanel.
Bei den geprüften Vererbern stehen mit Amorie, Austria, Husold und Ifendi die ersten vier Vererber auf der Topliste, die alle aus dem Zuchtprogramm der RBW stammen und die genetische Tiefe des bisherigen Programmes bestätigen. Sowohl Amorie als auch Austria können sich leicht verbessern und werden durch die vielen Töchter im Gebiet, aber auch durch Söhne wie Albany, Arezzo und Ancona deutliche Spuren hinterlassen.
Auch Canyon kann sich bei einem GZW von 133 bestätigen, während Sansibar mit weiteren Töchtern leicht auf einen GZW von 135 zurückgeht. Aus den Jahrgängen 2018 und 2019 kommen darüber hinaus wenig interessante neue Bullen, die mit der Spitze der genomischen Vererber mithalten können, weshalb sicherlich die neue Generation an genomischen Bullen einen breiten Einsatz verdient.
Im Hornlosprogramm dominieren auch weiterhin die Sagan-Söhne, die allerdings nicht ganz vorne in der Topliste platziert sind, da ihnen oft der letzte Rückenwind im Gesamtzuchtwert oder Exterieur fehlt. Ausnahmen sind hier sicherlich die mischerbigen Bullen Chieto P, Boxer P, Vichita P und Sabra P. Speziell Vichita P, Chieto P und Boxer P bringen neben einem ansprechenden Exterieur und Leistung auch alternatives Blut in die Hornloszucht herein. Demnächst wird zudem der Bulle Vecondios P verfügbar sein. Dieser Vallejo-Sohn verspricht sehr viel Rahmen, gut gelagerte Becken sowie hochaufgehängte Euter, bei einer Leistungsvererbung von mehr als plus 1000 kg Milch.
Despot PP ist mit einem GZW von 133 der höchste reinerbige Brown Swiss-Bulle und kann hochpositive Inhaltstoffe ausweisen, die er mit einer sehr guten Eutervererbung kombiniert. Er wird zudem die Nutzungsdauer, Eutergesundheit und Kälbervitalität verbessern. Ergänzt wird das Angebot der reinerbigen hornlosen Bullen darüber hinaus mit Slater PP und Scaro PP, wobei sich Slater PP sehr gut bestätigt, während Scaro PP deutliche Abstriche im Gesamtzuchtwert hinnehmen muss.
Somit ist das Spektrum der verfügbaren Bullen sehr breit und hochwertig aufgestellt. Nahezu alle Bullen sind bereits gesext verfügbar und können mit der Unterstützung des Landes Baden-Württemberg sehr günstig eingesetzt werden.
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