Chinas Importbedarf stützt europäische Schweinepreise
Infolge der starken Dezimierung der Schweinebestände in China durch die Afrikanische Schweinepest ist laut der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) ein enormer Importbedarf Chinas entstanden. Dieser verhelfe den europäischen Schweinefleischexporten zu Rekorden. Auch während der Corona-Krise importiere China kräftig weiter. Zukünftig benötige der chinesische Markt weiterhin große Mengen an Schweinefleisch.
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Im ersten Quartal 2020 hätten die 27 EU-Mitgliedsstaaten ihren Schweinefleischexport in Drittstaaten im Vergleich zum Vorjahr um 57.080 Tonnen beziehungsweise 4,2 Prozent auf 1,4 Millionen Tonnen steigern können. Höhere Preise sorgten für einen Rekord bei den Exporterlösen von 3,5 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Zeitraum von Januar bis März 2019 bedeute das einen Zuwachs um 874 Millionen Euro oder rund ein Drittel.
Dieser Anstieg, so die ISN, sei hauptsächlich auf den boomenden Chinaexport zurückzuführen. China nahm im ersten Quartal 2020 ungefähr 756.000 Tonnen Schweinefleisch aus der EU ab, was einer Steigerung von 325.250 Tonnen beziehungsweise 76 Prozent entspreche. Mehr als die Hälfte der EU-Schweinefleischverkäufe gingen an Kunden in China, die dafür 1,67 Milliarden Euro zahlten. Das entspreche einer Steigerung von 1,04 Milliarden Euro oder 166 Prozent.
Chinas Importe wachsen im April weiter
Auch im April setzte sich Chinas starke Einfuhr von Schweinefleisch fort. Nach den vorläufigen Daten der allgemeinen Zollverwaltung erzielte China mit rund 400.000 Tonnen einen Importrekord. Im ersten Jahresdrittel 2020 importierten sie damit insgesamt 1,35 Millionen Tonnen Schweinefleisch; eine Steigerung von 170 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Addiert man die Schlachtnebenerzeugnisse hinzu, ergebe sich eine Importmenge von 1,77 Millionen Tonnen für die umgerechnet 4,55 Milliarden Euro gezahlt wurde.
Erfreuliche Aussichten für europäische Exporteure
Aus der deutschen Schlachtbranche wird berichtet, dass die Geschäfte mit China wieder besser liefen. Der zuletzt heftige Wettbewerbsdruck scheint etwas nachzulassen und auch die logistische Situation entspanne sich. Die Zahl der Corona-Infektionen in China sei rückläufig. Eine Wiederaufnahme der normalen wirtschaftlichen Aktivitäten bringe nun eine Verbesserung der Exportsituation mit sich.
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