IBR bei einer Kuh in der Schweiz nachgewiesen
In der Region Prättigau/Davos wurde die Infektiöse Bovine Rhinotracheitis (IBR) bei einer Kuh nachgewiesen. Es ist der erste Fall seit vier Jahren. Die betroffenen verdächtigen Rindviehhaltungen sind nach Angabe des Schweizer Amts für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit sofort gesperrt worden. IBR ist bei Tieren unheilbar. Ausgelöst wird die Krankheit durch das Bovine Herpesvirus (BHV1).
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Gemäss Tierseuchengesetz ist IBR eine auszurottende Tierseuche, die in der Schweiz mit Hilfe eines aufwändigen Programms bekämpft und überwacht wird. Im Zusammenhang mit Untersuchungen eines Rinderaborts wurde im Dezember diesen Jahres bei einem Rind im Kanton Graubünden ein Verdacht auf IBR festgestellt. Das Tier wurde geschlachtet und der betroffene Betrieb gesperrt. Weitere Analysen im Referenzlabor sind im Gange.
Um die mögliche Ausbreitung der Krankheit zu bestimmen, wird zurzeit abgeklärt, mit welchen Tieren das betroffene Tier Kontakt hatte. Alle Betriebe mit Tieren, die Kontakt mit dem betroffenen Tier hatten, werden vorbeugend gesperrt.
Durch den regen Viehhandel in der Schweiz kann sich eine Tierseuche sehr schnell verbreiten. Um eine Ausbreitung präzise abzuklären und eine weitere Ausdehnung einzudämmen, brauche es eine lückenlose Überwachung des Tierverkehrs und entsprechende labordiagnostische Abklärungen. Dabei arbeiten die kantonalen Behörden, das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) und das nationale Referenzlabor der Vetsuisse-Fakultät Zürich eng zusammen und informierten über die laufende Entwicklung.
Die Schweiz ist seit 1993 frei von IBR
Die IBR trat erstmals 1977 massiv in der Schweiz auf und sei laut BVL mit einschneidenden Massnahmen bekämpft worden. Ab 1983 lief ein Ausrottungsprogramm, das nach zehn Jahren und mit Kosten von 135 Millionen Franken zur Ausrottung der Krankheit in der Schweiz führte. Damit diese Anstrengungen nicht umsonst waren, setzen Bund und Kantone seither alles daran, den Status „Frei von IBR“ zu behalten.
IBR ist nicht heilbar. Ist ein Tier infiziert, kann sich der Erreger, ein Herpes-Virus, über längere Zeit ohne Symptome im Nervensystem der Tiere verstecken. Die Krankheit kann jederzeit, zum Beispiel bei Stress, wieder ausbrechen. Dabei werden jeweils Viren ausgeschieden, die andere Tiere anstecken können. Deshalb müssen alle infizierten Tiere getötet werden. Für den Menschen ist die Krankheit ungefährlich. Sie befällt vor allem Rinder.
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