Zucker mit guter Prognose
Der Konzernumsatz der Südzucker AG ist im Geschäftsjahr 2020/21 mit 6,7 Mrd. Eurogegenüber dem Vorjahr stabil geblieben. Das Segment Zucker konnte – dank konsequenter Sparmaßnahmen – das drastische Defizit aus dem Vorjahr aufholen, wie auf der Bilanzpressekonferenz vergangene Woche zu hören war.
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Verhalten zufrieden ist man mit dem operativen Ergebnis, das um 120 Mio. Euro auf 236 Mio. Euro gesteigert werden konnte. Es zeige damit zwar eine deutliche Verbesserung, bleibe aber hinter den ursprünglichen Erwartungen vom Frühjahr 2020 zurück. Für das aktuelle Jahr 2021/22 liege die Prognose aktuell bei 300 bis 400 Mio. Euro, heißt es auf der Pressekonferenz. Grund dafür seien unter anderem die zu erwartenden Ergebnisse beim Zucker, dem für das laufende Jahr zwischen 0 bis 100 Millionen Euro prognostiziert wird. Die Prognose stehe aber unter dem Vorbehalt der noch nicht absehbaren Auswirkungen und Dauer der Ausnahmesituation im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.
Der Umsatz im Segment Zucker lag mit 2.252 (Vorjahr: 2.258) Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Dabei stand gestiegenen Zuckererlösen eine deutlich geringere Absatzmenge gegenüber. Der Absatzrückgang geht einerseits auf die geringere Zuckererzeugung in den Kampagnen 2019 und 2020 zurück. 2019 war die Zuckererzeugung anbau- und ertragsbedingt gesunken, 2020 ging die Zuckererzeugung vor dem Hintergrund der nach der Kampagne 2019 erfolgten Werksstilllegungen bei wiederum schwachen Rübenerträgen nochmals zurück. Andererseits war der Rückgang der Nachfrage der zuckerverarbeitenden Industrie infolge der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie deutlich höher als die kurzfristig positiven Impulse aus Hamsterkäufen im Einzelhandel zu Beginn des Geschäftsjahres.
Der operative Verlust konnte deutlich auf -121 (Vorjahr: -236) Millionen Euro reduziert werden. Die Verbesserung wird maßgeblich getragen von den höheren Zuckererlösen infolge der Preiserhöhungen jeweils zu Beginn der Zuckerwirtschaftsjahre 2019/20 und 2020/21. Diese überkompensieren die geringere Absatzmenge, gestiegene Produktionskosten und eine geringere Kapazitätsauslastung infolge der rückläufigen Anbaufläche und unterdurchschnittlicher Rübenerträge in der Kampagne 2020.
Vorgestellt wurde auf der Pressekonferenz auch die Strategie der Zukunft mit dem Namen „Get the Power of Plants“. So will sich die Südzucker AG künftig der Entwicklung von pflanzenbasierten Lösungen für Ernährung und im Sektor Energie widmen. Im Fokus stehe hier vor allem die Entwicklung der Nutzung pflanzlicher Proteine aus neuen Quellen. Zudem will Südzucker Verbrauchs- und Verpackungsmaterial aus erneuerbaren Rohstoffen, zum Beispiel Kohlenhydraten, gewinnen. Sie seien maßgeblicher Ausgangstoffe für die Umstellung der Chemie auf erneuerbaren Kohlenstoff.
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