Pilzkrankheiten im Auge behalten
Ergiebige Niederschläge und kühle Nachttemperaturen haben die Kraut- und Knollenfäule begünstigt. Zudem nimmt die Dürrfleckenkrankheit (Alternaria), insbesondere in den letzten vier Wochen vor der Ernte, deutlich zu. Daher müssen vor allem die späteren Sorten weiterhin auch gegen Alternaria geschützt werden. Wenn gegen die Krautfäule Tankmischungen mit Kontaktmitteln, wie zum Beispiel Dithane Neo Tec, Tridex DG Raincoat und Polyram WG, eingesetzt werden, wird auch ein guter Schutz gegen Alternaria erzielt. Ist Regen vorhergesagt, sollten Mittel mit höherer Regenfestigkeit, wie Revus Top oder Narita, zum Einsatz kommen. Um einer Ausbildung von Resistenz vorzubeugen, ist die maximale Zahl der Behandlungen mit dem Wirkstoff Difenoconazol eingeschränkt. Er sollte deshalb insgesamt nur dreimal (zweimal Revus Top 0,6 l/ha, einmal Narita 0,5 l/ha in Kombination mit einem Krautfäulemittel) und immer in Abwechslung mit einem der genannten Kontaktmittel eingesetzt werden. Eine gute Nebenwirkung gegen Alternaria haben auch die lokalsystemischen Mittel mit einem hohen Mancozeb-Anteil. Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Mancozeb können nur noch in diesem Jahr aufgebraucht werden. Eventuelle Reste sind nach Ende der Aufbrauchfrist am 4. Januar 2022 entsorgungspflichtig.
Von Krautfäule befallene Kartoffelfelder sollten zum Schutz der Knollen abschließend mit Sporen abtötenden Mitteln behandelt werden. Die Maßnahme kann mit einer Krautabtötung kombiniert werden. Damit wird nicht nur die weitere Ausbreitung des Erregers der Krautfäule verhindert, sondern auch die Knollenbildung reguliert. Weitere Informationen zur Bekämpfung der Pilzkrankheiten finden Sie in Tabelle 58 auf den Seiten 110 und 111 des Merkblattes „Integrierter Pflanzenschutz 2021“. Kombinationsmöglichkeiten von mechanischem Krautschlagen und chemischen Mitteln je nach Wüchsigkeit und Abreife der Bestände sind in Tabelle 56 auf Seite 107 aufgeführt.
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