Gedanken zur "Zeitenwende"
Der russische Überfall auf die Ukraine überschattete das Jahres-Pressegespräch der Geschäftsführung der Bayer CropScience Deutschland GmbH mit der Fachpresse. Das Ereignis ist für Peter R. Müller, Geschäftsführer der Bayer CropScience Deutschland GmbH, in vielerlei Hinsicht eine "Zeitenwende". Innovationen und technischer Fortschritt bleiben für Bayer die Eckpfeiler für eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft. Das Ziel der globalen Ernährungssicherung müsse in die deutsche und europäische Agrarpolitik einfließen.
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„Wir stehen in diesen Tagen ganz unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine und blicken voller Sorge auf die dortigen Entwicklungen. Ein Angriffskrieg auf ein souveränes Land mitten in Europa – kaum jemand von uns hätte dies bis zum 24. Februar 2022 für möglich gehalten. Das ist ein schwerer Schlag für die universellen Werte der Freiheit und der Demokratie“, eröffnete Peter R. Müller das Pressegespräch. „Der Krieg ist vor allem eine humanitäre Katastrophe. Unser Mitgefühl gilt den Menschen in der Ukraine.“
Welchen Beitrag kann Europa, kann Deutschland und was kann Bayer für die Ukraine und die Weltengemeinschaft leisten? „Natürlich tun wir derzeit alles, was in unserer Macht steht, um unsere Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine sowie ihre Familien zu unterstützen. Ebenso arbeiten wir daran, die Versorgung der Bevölkerung mit unseren Produkten aufrechtzuerhalten, darunter lebenswichtige Medikamente und landwirtschaftliche Produkte zur Sicherung der Nahrungsversorgung“, sagte Müller.
Ernährungssicherung als Verantwortung
Die Landwirtschaft hat mit Friedensbotschaften auf Feldern und Schlepperformationen beindruckende Bilder kommuniziert, die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine symbolisieren. Das kommt an. „Mir ist es wichtig, dass wir als Landwirtschaftsbranche den richtigen Ton treffen und die Notlage nicht mit Botschaften der Besitzstandswahrung oder gar einer rückwärtsgewandten Landwirtschaft vermengen. Dennoch wird uns derzeit dramatisch die eigene Verantwortung für die Ernährungssicherung als wachsende Herausforderung von Landwirtschaft vor Augen geführt. Der Krieg ist auch aus agrarischer und ernährungspolitischer Perspektive eine Zeitenwende. Fällt die Ukraine als größter Getreideexporteur aus, ist die Nahrungssicherheit weltweit, vor allem aber in den ohnehin von Hunger betroffenen Regionen der Welt, gefährdet“, so der Geschäftsführer.
Positive Impulse aus der Bundespolitik
Müller warf einen Blick auf die veränderten politischen Verhältnisse in Deutschland. Nach der Bundestagswahl stellt die Ampel-Koalition die neue Regierung. Bündnis 90/Die Grünen führen mit Cem Özdemir den Landwirtschafts- und mit Steffi Lemke das Umweltministerium. Müller findet eine positive Einordnung für den Koalitionsvertrag in Punkto Landwirtschaft: „Für mich ist klar: Die Landwirtschaft wird ernst genommen. Wir lesen positive Aussagen unter anderem zur Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln, zur Forschung im Bereich der biotechnologischen Verfahren, zur Förderung eines klimaresilienten Pflanzenbaus und zu verbesserten Datenschnittstellen beziehungsweise dem leichteren Zugang zu Daten. Um diese Ziele zu erreichen, braucht die neue Regierung gute und zuverlässige Partner. Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen und wollen die Koalitionäre dabei unterstützen, ihren Worten Taten folgen zu lassen.“
Müller macht aus Unternehmenssicht eine Bewertung der „FIRST 90 DAYS“: „Wir stellen fest, dass die derzeitigen Impulse in Richtung Landwirtschaft insbesondere vom Bundesumweltministerium ausgehen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft scheint sich personell neu aufzustellen. Der neue Schulterschluss zwischen diesen beiden Bundesministerien ist für Außenstehende offensichtlich. Die teils hemmenden Meinungsverschiedenheiten der beiden Resorts bei der Vorgängerregierung scheinen der Vergangenheit anzugehören.
Das Ziel der globalen Ernährungssicherung erfordert globales Handeln und ist von geostrategischer Bedeutung. Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine müssen Überlegungen und Handeln mehr denn je in die Ausrichtung der deutschen und europäischen Agrarpolitik einfließen.
Die politischen Bayer-Schwerpunkte und Ziele
- "Wir setzen uns für eine Wiederzulassung für den Wirkstoff Glyphosat ein. Der Wirkstoff leistet einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. Carbon Farming-Initiativen basieren auf den Prinzipien der konservierenden Bodenbearbeitung."
- "Wir stehen für fortschrittlichen und nachhaltigen Pflanzenschutz. Dieser kann auf chemisch-synthetischer und/oder biologischer Grundlage basieren. Wir sind Innovationstreiber und arbeiten an alternativen Verfahren, Pflanzenschutz zu reduzieren."
- "Wir setzen uns dafür ein, dass neue Züchtungsverfahren in der Gesellschaft akzeptiert werden. Wir brauchen sie dringend für die Entwicklung ertragreicher, gesunder Sorten sowie zur Förderung eines klimaresilienten Pflanzenbaus."
- "Wir arbeiten darauf hin, dass die Landwirtschaft im Bereich der Digitalisierung operativ weiterkommt. Wir bieten eine der führenden Innovationsplattformen in der Agrarbranche."
Geschäftsführer-Kommunikation über Social Media ausgeweitet
Im vergangenen Jahr hat die Bayer CropScience Deutschland GmbH ihre Online-Aktivitäten neu justiert. Seit Oktober 2021 ist das Unternehmen verstärkt mit unterschiedlichen Themen rund um die pflanzliche Erzeugung und auch teils privaten Einblicken auf den Social-Media-Kanälen LinkedIn, Twitter und Instagram unterwegs.
Geschäftsführer Müller möchte persönlich den Dialog mit unterschiedlichsten gesellschaftlichen Gruppen intensivieren. Er ist das Gesicht – und damit auch direkter Ansprechpartner – für eine moderne, transparente Bayer-Kommunikation. Dabei geht es um die aktuellen Herausforderungen für die Landwirtschaft und die Frage, welche Lösungen Bayer dazu beisteuern kann. Warum ist Pflanzenschutz so wichtig? Wie kann es gelingen, die Umweltwirkung des Pflanzenschutzes zu reduzieren, ohne die Ertragssicherheit in Frage zu stellen? Müller erklärt aber auch, wie ein verantwortungsvoller Umsatz mit Pflanzenschutzmitteln auf den Äckern aussieht und kommt dabei mit Landwirtinnen und Landwirten ins Gespräch.
Je nach Zielgruppe werden die dabei vermittelten Informationen in einer auch für Laien verständlichen Sprache aufbereitet.
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