Massiv Pflanzenschutzmittel einsparen
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Ein wichtiger Baustein für den umweltverträglichen Anbau der Zukunft kann mechanische Unkrautbekämpfung sein. Bei der Anschaffung einer Hacke sollte auf die Hackmesser geachtet werden. Bei den Hackmessern kommt es auf den vollflächigen Schnitt des Bodens zwischen den Reihenkulturen an, um die Unkräuter sicher abzuschneiden.
Anbauten ans Hackgerät
Bei den Hackmessern sind sich die Hersteller relativ ähnlich. Anbauten hinter den Hackmessern wiederum unterscheiden sich von Hersteller zu Hersteller stark:
- Eine Bandspritzeinrichtung lässt sich an der Hacke anbringen. Der Traktor trägt an der Fronthydraulik einen Tank. Statt einem Spritzgestänge werden Pflanzenschutzmittel oder Flüssigdünger aber präzise über der Kulturreihe ausgebracht. Dafür sind Düsen mit einem sehr engen Spritzkegel von 40 Grad erforderlich, damit nicht überlappend, sondern ausschließlich auf die gewünschte Pflanze behandelt wird.
- Mit einer Fingerhacke kann gearbeitet werden, sobald die Hauptkultur fest genug angewachsen ist und nicht herausgezogen wird. Die Fingerhacke kann zusätzlich zur Unkrautbekämpfung zwischen den Reihen auch Unkräuter innerhalb der Reihe aufhalten.
- Sind Häufelelemente nach den Hackmessern angebaut, kann man Unkräuter innerhalb der Reihe sanft verschütten. Vor allem Leguminosen wachsen durch das Anhäufeln sogar besser, da mehr Erde und damit mehr Bodenwärme an die Pflanze herangetragen werden.
- Ein Anbaustriegel hilft beim Enterden und Vertrocknenlassen der herausgeschnittenen Unkräuter.
- Ein Pneumatikstreuer kann über einen Prallteller am Gerät Untersaaten aussäen oder Granulat in der Kultur verteilen. „Ich denke, dass wir von den Untersaaten in den kommenden Jahren erheblich mehr sehen werden. Gerade bei Kulturen, die sich mit dem Reihenschluss schwertun oder Unkräuter zwischen den Reihen nicht bis zur Erntereife unterdrücken können“, erkärte Ziaja. Auch hilft die Untersaat zwischen den Reihen gegen Erosion und verbessert die Befahrbarkeit des Ackers. Außerdem zu bedenken: Sollten die vier Prozent Stilllegung von Ackerfläche in Zukunft kommen, gilt auch auf der Stilllegung ein Bearbeitungsverbot. Mit einer Untersaat lässt sich der Bewuchs der Fläche trotzdem lenken. So könnte man vor der Stilllegung beispielsweise ein Kleegras und damit eine stickstoffliefernde und tiefwurzelnde Kultur auf die Fläche bringen.
Hacken mit Düngeeffekt
Nach Starkregen lässt sich mit der Hacke ein leicht verkrusteter Boden aufbrechen. Auch erlaubt die Hacke das Einarbeiten von Wirtschaftsdüngern zwischen der Reihe, um Stickstoffverluste durch Verdunsten deutlich zu vermindern. Über das Hacken werden jährlich rund 25 bis 50 kg N pro Hektar mobilisiert. Mit der Hacktechnik lassen sich Bestände schützen, für die im Nachauflauf keine Pflanzenschutzmittel zugelassen sind.
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