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Tierschutzbund

"Deutschland muss grausame Bullenkälber-Transporte stoppen"

Der Deutsche Tierschutzbund nimmt die gestrige Ausgabe (Dienstag, 15. 11.) von "Report Mainz" zum Anlass, um erneut ein Ende der Tiertransporte in Drittstaaten einzufordern. Das ARD-Politikmagazin berichtete darüber, wie Bullenkälber, die in Deutschland keine Verwendung finden, zum Mästen nach Spanien gebracht und in den Nahen Osten verkauft werden, wo sie qualvoll verendeten.

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Borlinghaus
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„Seit 30 Jahren prangern wir die gleichen Zustände an. Diese Qual für die Tiere muss aufhören. Nur ein einheitliches Vorgehen der EU kann ein Ende der Lebendtiertransporte in den Nahen Osten und nach Nordafrika bewirken. Hierfür muss sich die Bundesregierung weiter starkmachen. Bis dahin braucht es dringend ein nationales Verbot von Transporten in Staaten außerhalb Europas. Dies hätte eine starke Signalwirkung auf andere europäische Länder. Deutschland sollte hier die wichtige Vorreiterrolle einnehmen“, sagte hierzu Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Auch wenn aus Deutschland keine Tiere direkt zur Schlachtung in Drittstaaten exportiert würden, seien deutsche Tiere dennoch betroffen. Denn, so Schröder, die Bullenkälber stammten aus deutschen Milchviehbetrieben. Weil die männlichen Kälber von Milchviehrassen später weder Milch geben noch in der Mast genügend Fleisch ansetzen, seien sie wirtschaftlich wertlos.

Im Alter von circa 14 Tagen würden die Kälber deshalb nach Spanien und andere EU-Länder verkauft und dort eine kurze Zeit gemästet, bevor sie zur Schlachtung weiter in Länder außerhalb Europas verkauft werden. Der tagelange Transport, oft sogar per Schiff, sei eine Tortur für die Tiere. Die Schlachtung vor Ort – meist ohne Betäubung – sei zudem nicht mit EU-Gesetzen vereinbar.

Um grundlegend etwas an dieser Situation zu ändern, müsste der Milchkonsum sinken und die Tierbestände reduziert werden. Bei einer geringeren Anzahl an Milchkühen gäbe es weniger „überflüssige“ Kälber. Die folglich kleinere Zahl an Bullenkälbern müsste in Deutschland tiergerecht aufgezogen, gemästet und vermarktet werden, machte der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes deutlich. Im Exportgeschäft sollte die Ausfuhr von Fleisch den Transport lebender Tiere ersetzen. Auch die Abkehr von hochgezüchteten Milchrassen hin zu Rassen, die sowohl für die Milch- als auch die Fleischproduktion eingesetzt werden können, würde Transporte von Bullenkälbern in Drittländer überflüssig machen. 

 

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