Kreative Kommunikation als Lösung
Als "Bauer Willi" ist Dr. Willi Kremer-Schillings vielen Landwirten und Landwirtinnen ein Begriff. Bei der Auftaktversammlung der Bezirksversammlungen zur Vereinigte Hagel Stuttgart in der Region Karlsruhe, sprach der Blogger aus Rommerskirchen zur kreativen Kommunikation mit dem Verbraucher.
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"Mehr Mut", ist das Zauberwort für Bauer Willi. Mit Mut hat auch er es geschafft, Gehör zu finden. 2015 hat er mit dem "Brief an seinen Nachbarn", das erste Mal der Öffentlichkeit erklärt, wie Landwirtschaft funktioniert. Ein zweiter Brief an die Verbraucher brachte dann den "Durchbruch". Hier prangerte er, dass die Verbraucher viel fordern und wenig bezahlen wollen. Alle großen Nachrichtenmagazine und bekannte TV-Formate wollten danach den "Wut-Bauer" sprechen.
Für Bauer Willi ist seither klar: "Meinung macht, wer den Mund aufmacht". Unterstützend wirken hier digitale Medien. "Und, hier kommen die Landwirte kaum vor", so der promovierte Agrarwissenschaftler. Das ist einer der Gründe, warum er in vielen digitalen Kanälen unterwegs ist. Er will überall gehört werden, auch wenn er sich bewusst ist, dass Landwirte leider komplizierte Wahrheiten haben und diese weniger gehört werden als einfache Lügen, wie er erklärt. Hinzu komme, dass vielen Bürgern die einschlägige landwirtschaftliche Bildung fehle. Und hier helfe nur eines: "Aufklären".
Zur Kommunikation mit dem Verbraucher hat Bauer Willi dazu einige Tipps parat:
- Hören Sie auf zu jammern! Treten Sie selbstbewusst auf!
- Klären Sie auf. Werden Sie selber aktiv, von allein ändert sich nichts.
- Klären Sie auf, wo es nötig ist – möglichst auf privater Ebene
Er appellierte, stets den persönlichen Kontakt mit den Verbrauchern zu halten, am besten regelmäßig. Kreative Möglichkeiten gebe es genügend.
- Im Norden hat ein Landwirt eine WhatsApp-Gruppe mit den Nachbarn organisiert. Wird Gülle gefahren, werden die Nachbarn informiert.
- Ehrenämter bieten die Möglichkeit, mit unterschiedlichen Verbrauchergruppen regelmäßig ins Gespräch zu kommen.
- Toleranz zeigen, zum Beispiel zur veganen Lebensweise und nicht missionieren wollen.
Für die direkte Kommunikation hat er einen konkreten Tipp: "Formulieren Sie Vorwürfe als Frage und geben Sie diese zurück", so sein Rat. Für ihn ist klar, dass es in der Kommunikation nicht ums gewinnen geht, sondern nur darum, dass der Verbraucher zum Nachdenken angeregt wird. Und gerne mit Humor.
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