Megastar und Heiss führen Ranking an
Mit gleich zwei Bullen führt der Fleckviehverbund Eurogenetik die aktuelle Topliste an, da sowohl der hornlose Megastar P als auch der bereits bekannte Bulle Heiss jeweils mit einem Gesamtzuchtwert (GZW) von 150 punkten. Zusätzlich bestätigen sich zahlreiche schon genutzte Bullen, die durch ein breites Spektrum an neuen Vererbern komplettiert werden.
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Megastar P kann mit seinem ersten Auftritt und einem GZW von 150 für eine echte Sensation sorgen. Dieser Martinus-Sohn aus einer Jaron-Mutter bringt nicht nur alternatives Blut für die Hornloszucht sondern kombiniert auch eine sehr gute Milchmenge mit positiven Inhaltsstoffen und einer sehr guten Eutervererbung. Dabei kann er sowohl auf beste Werte für die Melkbarkeit als auch für die Eutergesundheit blicken. Da der Bulle noch sehr jung ist, wird das erste Sperma von ihm vorerst nur für die gezielte Paarung verfügbar sein.
Leichter verfügbar wird auf absehbare Zeit wahrscheinlich Heiss. Dieser Hashtag-Sohn aus der bekannten R-Familie von Dieter Bürger in Bad Windsheim war bereits seit der Dezemberzuchtwertschätzung als Bullenvater im Einsatz. Auch er kombiniert bestes Exterieur mit einer sehr hohen Leistungsbereitschaft, bester Melkbarkeit und einem sehr guten Wert für die Nutzungsdauer. Auch der Hashtag-Sohn Hayward, aus Waban und Manigo gezogen, gehört zu den höchsten Bullen der Rasse. Hashtag selbst kann elf Söhne unter den Top 20 platzieren und dominiert damit die Liste. Allerdings sind es sicherlich Heiss und Hayward, die sich von vielen dieser Halbbrüder absetzen. Hayward überzeugt durch eine gute Körpervererbung, leichte Geburten, vitale Kälber und eine hohe Leistungsbereitschaft.
Skidoo kann sich als kompletter Sisyphus-Sohn mit einem GZW von 144 leicht verbessern und wird knapp mittelrahmige Töchter mit viel Milch und guten Fitnesswerten hinterlassen. Zaschka kann sich als Zeiger-Sohn aus einer Dream-Mutter mit einem GZW von 139 bestätigen. Neu kommt der Wunderling-Sohn Wyatt. Er wurde von der Ehrmann GbR in Künzelsau aus einer Hutorio-Mutter und einer Wikinger-Großmutter gezüchtet. Neben positiven Inhaltsstoffen wird er sehr kalibrige Kühe mit einer guten Beckenneigung und straff aufgehängten Eutern hinterlassen. Wyatt ist aktuell als Bullenvater im Einsatz und deshalb nur begrenzt verfügbar.
Hornlose Bullen mit viel Potenzial
Sehr breit ist derweil das Angebot bei den hornlosen Bullen. Wirbelwind P*S bringt als Waalkes-Sohn aus Sisyphus funktionale Kühe mit guten Eutern und zudem eine deutliche Leistungsverbesserung. Er wurde bereits intensiv als Bullenvater genutzt. Alternativ gezogen sind zudem Merdico P*S, Handke P*S, Villani P sowie Messino P.
Villani P (GZW 137) war als Vici-Sohn aus einer Haybusa-Mutter, gezüchtet von der Kleinhans GbR in Unterschneidheim, ein gefragter Bullenvater und konnte bisher nicht jede Nachfrage vollständig erfüllen. Er wird bei einer mittleren Fundamentvererbung ein sehr gutes Format und sehr gute Euter, speziell mit einer guten Strichform und -platzierung, hinterlassen. Handke P*S (GZW 137) ist als Hamlet-Sohn aus einer Hermes-Mutter und Vesuv-Großmutter von der Mayer GbR in Nattheim mütterlicherseits alternativ gezogen. Bei einer hohen Leistungsbereitschaft hinterlässt er ideale Euter.
Messino P (GZW 133) wurde von der Wieland GbR in Otterbach gezüchtet. Der Bulle geht auf die Mutter von Epikur zurück und zeigt somit bei einem mittleren Rahmen und korrekten Fundamenten sehr ansprechende Euter, die sehr hoch aufgehängt sind und etwas längere Striche haben. Merdico P*S (GZW 137), von der Häcker GbR in Gussenstadt gezogen, reiht sich in die Vielzahl der von der RBW genutzten Mercedes-Söhne ein. Diese können sich überraschend gut halten, obwohl Mercedes selbst im Leistungszuchtwert einbricht. Merdico P*S überzeugt bei einem mittleren Format durch beste Fundamente und Euter.
Als neuer mischerbiger Bulle kommt Wigman P. Dieser Wiggerl P*S-Sohn aus einer Vollendet-Mutter und Manigo-Großmutter bringt alternatives Blut für die Hornloszucht auf sehr hohem Niveau. Neben einer sehr hohen Milchmengenvererbung wird er die Melkbarkeit, Nutzungsdauer, Eutergesundheit und Fruchtbarkeit verbessern und kann zudem zur Verbesserung von Rahmen und vor allem Fundamenten breit genutzt werden.
Mendes PP verliert als reinerbiger Mercedes-Sohn leicht im Gesamtzuchtwert, bleibt jedoch mit einem Wert von 121 einer der interessantesten Eutervererber der reinerbigen Hornloszucht. Die reinerbigen Hamlet-Söhne Heiko PP und Hawara PP zeigen sich auf ansprechendem Niveau stabil, während Euclid leicht verliert. Als neuer reinerbiger Bulle kommt Malek PP, der Mercury als Vater, Manolo als Muttersvater ausweist und auf die Marokko-Kuhfamilie zurückgeht. Bei fast plus 1000 Kilogramm Milch verspricht er bestes Format und Fundamente. Spitzenbulle der reinerbigen Bullen bleibt zudem dem Waalkes-Sohn Woozle. Er kann sich mit einem GZW von 136 bestätigen und zeigt positive Inhaltsstoffe und eine hervorragende Fundamentvererbung.
Mit Hitachi, Whistler, Henley und Hugg stehen gleich fünf Blutalternativen für den breiten Einsatz im Lot. Hitachi ist der erste Hiroto-Sohn, der trotz leichter Rückgänge seines Vaters mit einem GZW von 140 überzeugen kann. Er geht auf eine Giorgio-Mutter zurück und entstammt mit der Kewana-Familie von Alfred Berger in Mieterkingen, der Kuhfamilie von Erasmus und Ephraim. Bei einer sehr hohen Milchmenge kann er gezielt zur Verbesserung des Exterieurs eingesetzt werden, da er kraftvolle Kühe mit guten Eutern züchten wird. Zudem verfügt er über beste Werte für die Fruchtbarkeit und Eutergesundheit.
Whistler ist ein sehr früher und hoher Wintertraum-Sohn, der vom Betrieb Fischer in Peuerbach aus einer Erbhof-Mutter gezüchtet wurde. Bei einem mittleren Format vererbt er ideal gestellte Hinterbeine mit einer guten Fessel und Tracht sowie fehlerfreie Euter, die sich vor allem durch beste Vorderstrichplatzierung und ideale Strichform auszeichnen.
Henley ist ein sehr früher Hoeri-Sohn aus einer Waban-Mutter, der mit einem GZW von 140 startet, und ein mittleres Fundament und hoch aufgehängte Euter verspricht. Zudem kann er gezielt zur Verbesserung der Eutergesundheit und Fruchtbarkeit genutzt werden. Mit Hugg kommt der höchste Humidor-Sohn in den Einsatz. Er wurde von Markus Rogg in Bettmaringen gezüchtet und geht auf eine sehr leistungsstarke Wille-Tochter zurück. Hugg versprich sehr typstarke Töchter mit einem guten Format, durchschnittlichem Fundament und sehr guten Eutern, die vor allem in Strichform und -länge zu überzeugen wissen.
Nachkommengeprüfte Bullen mit stabilen Werten
Bei den nachkommengeprüften Bullen gibt es über die Abschreibung hinaus nur wenig Veränderungen. Exklusiv kann sich stabil bei einem GZW von 133 halten, zeigt aber weiterhin ein knappes Format. Weissensee verliert einige Punkte auf einen GZW von nun 132. Auch Verhaag, der Aufsteiger der letzten Zuchtwertschätzung, muss leichte Abstriche hinnehmen. Der Bulle kann sich aber im Euter auf einen Wert von jetzt 114 verbessern. Interessant präsentieren sich die Söhne von Miami.
Nachdem Mischko bereits im Einsatz war und sich nun erneut mit weiteren Töchtern um einen Punkt verbessern kann, steigt auch Mabuso auf einen GZW von jetzt 133 auf und zeigt bei einem mittleren Format sehr gute Euter und Fundamente. Der Herzschlag-Sohn Harvey, der auf der RBW-Schau eine Nachzucht zusammen mit seiner Mutter präsentieren konnte, bestätigt seine gute Eutervererbung, kann aber nur leicht im Fruchtbarkeitszuchtwert gewinnen, weshalb er trotz der guten Leistungsbereitschaft einen GZW von 123 ausweist. Somit gibt es neben den bereits genutzten geprüften Bullen nur wenig neue Alternativen, weshalb der Einsatz der hohen genomischen Bullen als Abbild des Zuchtfortschrittes sinnvoll erscheint. Die meisten Bullen sind zudem auch gesext verfügbar und ermöglichen eine schnelle Umsetzung des Zuchtfortschrittes.
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