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Podiumsdiskussion

Naturschutz und Tierwohl müssen sich rechnen

Zum Weltbauerntag am 1. Juni 2023 trafen sich Vertreter aus der Landwirtschaft und des Lebensmittelhandels auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Leuter in Glochen zu einer Podiumsdiskussion um darüber zu sprechen, wie Umwelt- und Naturschutzleistungen sowie Maßnahmen für mehr Tierwohl in der Landwirtschaft wirtschaftlich nachhaltig umgesetzt werden können.

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(v. l.) Martin Linser, BLHV; Georg Leuter, Hofglück-Landwirt; Christian Danner, Ortenauer Weinkeller; Jürgen Mäder, EDEKA Südwest; Jürgen Maurer, LBV
(v. l.) Martin Linser, BLHV; Georg Leuter, Hofglück-Landwirt; Christian Danner, Ortenauer Weinkeller; Jürgen Mäder, EDEKA Südwest; Jürgen Maurer, LBVBLHV
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Die Podiumsteilnehmer – Jürgen Mäder, Vorstandsmitglied der EDEKA-Stiftung, Martin Linser, Winzer und Vizepräsident des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes, Jürgen Maurer, Vizepräsident des Landesbauernverbandes in Baden-Württemberg e. V., Christian Danner, Betriebsleiter des Ortenauer Weinkellers, und Georg Leuter, Landwirt und Gastgeber der Veranstaltung – waren sich einig, dass die Landwirtinnen und Landwirte in Baden-Württemberg neben ihrer Hauptaufgabe, der Produktion hochwertiger Lebensmittel, bereits viel für den Klima- und Umweltschutz tun. Diese Bestrebungen könne es jedoch nicht zum Nulltarif geben.

Naturschutz kostet

Martin Linser, der für eine Kooperation mit dem NABU Freiburg den Landesnaturschutzpreis 2023 erhielt, machte deutlich: „Naturschutz muss sich auch für die Landwirte rechnen. Wir alle sind Unternehmer und müssen dafür sorgen, dass unsere Betriebe auch wirtschaftlich langfristig gut aufgestellt sind“. Gemeinsam mit drei weiteren Landwirten bietet Linser in Opfingen bei Freiburg Patenschaften für Blühflächen an. Die Nachfrage sei gut und das Angebot lohne sich für die Betriebe, erklärt Linser.

Im Rahmen des F.R.A.N.Z.-Projektes, an dem Landwirt Jürgen Maurer beteiligt ist, wird derzeit erprobt, wie Maßnahmen für mehr Artenvielfalt in der Agrarlandschaft wirtschaftlich nachhaltig in die betrieblichen Abläufe integriert und wie Hemmnisse im bestehenden Förder- und Ordnungsrecht reduziert werden können. „Im Projekt arbeiten wir intensiv mit dem Naturschutz zusammen und bekommen wertvolle Ansätze, wie wir Artenschutzmaßnahmen bei unserer Arbeit umsetzen können. Dabei schauen wir aber auch, dass die Ansätze praxistauglich sind und die Wirtschaftlichkeit nicht leidet, denn nur so können sie auf vielen Betrieben angewandt werden“, resümierte Maurer.

Tierwohl gibt´s nicht zum Nulltarif

Auch Gastgeber Georg Leuter, der auf seinem Betrieb Strohschweine für das Hofglück-Programm der EDEKA Südwest produziert, betonte, dass die Landwirte gewillt seien, ihre Betriebe neu aufzustellen. Maßnahmen für mehr Tierwohl könne man jedoch nur umsetzen, wenn die richtigen Rahmenbedingungen vorherrschen. Dazu zählen für ihn verlässliche Partnerschaften mit dem Lebensmittelhandel und auskömmliche Erzeugerpreise. „Wenn die Verbraucher mehr Tierwohl fordern, müssen sie auch bereit sein, dafür mehr zu bezahlen”, so Leuter. Auch die Politik müsse nachziehen, betont der Landwirt, insbesondere mit Blick auf die geplante Haltungsformkennzeichnung der Bundesregierung.

Für Jürgen Mäder, EDEKA Südwest, ist klar: Die Maßnahmen, die Landwirte für mehr Tierwohl und Artenschutz umsetzen, müssen an der Theke sichtbar werden. Dazu müssten Landwirtschaft und Handel noch stärker zusammenarbeiten, so der EDEKA- Vorsitzende. „Wir sind nah an den Verbrauchern dran und können den Menschen zeigen, wie die regionale Landwirtschaft aussieht, damit diese bereit sind einen angemessenen Preis für den unbezahlbaren Mehrwert zu zahlen. Landwirtschaft und Handel müssen dazu aber an einem Strang ziehen und gemeinsam an die Verbraucher herantreten”, so Mäder. In den Markenprogrammen von EDEKA Südwest gelinge das bereits gut.

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