Tipps vom Pflanzenbau-Profi
Kleeparasit eindämmen
Die Bodenbearbeitung für den Rapsanbau stellt in diesem Jahr auf vielen Standorten eine besondere Herausforderung dar, vor allem wegen der hohen Strohmengen und der durch Niederschläge geschädigten Bodenstruktur. Eine sorgfältige Vorbereitung des Saatbetts ist entscheidend, um eine optimale Keimung und stabile Pflanzenentwicklung zu gewährleisten. Zudem sollten Unkräuter und Parasiten wie die Kleeseide frühzeitig bekämpft werden, um Ertragseinbußen zu vermeiden.
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Dr. Jochen Brust, PLANTeco Die Kleeseide ist eine Samenpflanze, die als Parasit auf Kleearten wie Rotklee, Alexandrinerklee und Perserklee, aber auch auf Kartoffeln lebt. Da sie kein Chlorophyll besitzt, ist sie auf ihren Wirt angewiesen, dem sie als Vollparasit Nährstoffe und Wasser entzieht. Die Kleeseide blüht zwischen Juli und September und kann auf Flächen zur Saatgutvermehrung schnell Samen in die Saatgutpartien eintragen. Der Befall beginnt nesterweise und kann sich rasch über größere Flächen ausbreiten. Da die Samen mehr als 15 Jahre im Boden überdauern und eine Regulierung in der Regel mit der mechanischen oder chemischen Abtötung des Kulturpflanzenbestandes verbunden ist, muss ein anfänglicher Befall intensiv bekämpft werden....