BTV-3 ist in allen Ländern angekommen
Vergangenen Oktober wurde erstmals der Serotyp 3 (BTV-3) der Blauzungenkrankheit in Deutschland festgestellt. Seither rückt er über alle Bundesländer vor. Seit wenigen Tagen gilt Deutschland nicht mehr als BTV-3 frei.
von Redaktion erschienen am 22.08.2024Die Infektion mit dem Virus der Blauzungenkrankheit des Serotyps-3 (BTV-3) breitet sich gegenwärtig massiv in Deutschland aus. Seit Juli 2024 nehmen die Nachweise von BTV-3 in Deutschland deutlich zu (mehr als 3500 Feststellungen; Stand 16.08.2024), meldet das Friedrich-Löffler-Institut.
Empfängliche Tiere können nach einer Infektion mit BTV-3 mit unterschiedlich schwerem Verlauf erkranken. Besonders bei Schafen kommt es zu schweren Erkrankungen bis hin zu Todesfällen. Die Krankheit wird durch Stiche kleiner Mücken (Gnitzen) übertragen. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat nun jüngst bei einem Treffen mit Verbänden, Ländern und Wissenschaft dazu aufgerufen, vor allem Rinder und Schafe schnellstmöglich gegen die Blauzungenkrankheit zu impfen, zumal sich die Krankheit auch in den Nachbarländern ausbreitet.
Aufruf zur Impfung
Dazu sagt die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick: „Die Impfung gegen BTV-3 hat in den Niederlanden und in Belgien bereits erste Erfolge erzielt: Infizierte Tiere zeigen deutlich weniger Krankheitserscheinungen. In Deutschland haben wir über eine Eilverordnung die Möglichkeit für die Impfung gegen BTV-3 mit drei maßgeschneiderten Impfstoffen geschaffen. Die Gesundheit der Tiere ist vor allem im eigenen Interesse der Tierhalter. Wir appellieren deshalb an sie, schnellstmöglich von der Impfung - vor allem in den noch BTV-freien Betrieben - Gebrauch zu machen.
Im Austausch mit Verbänden, Ländern und Wissenschaft ging es bei dem Treffen aber auch darum, sich einen Überblick über die aktuelle Lage und die damit verbundenen Herausforderungen zu verschaffen. So müssen Tierkörper von verendeten Tieren umgehend durch die Tierkörperbeseitigung abgeholt werden. Sollte es hierbei zu Verzögerungen kommen, rät das BMEL, den zuständigen Veterinärbehörden einen entsprechenden Hinweis zu geben. Auf Ebene der Bund-Länder Task Force Tierseuchenbekämpfung gebe es ein etabliertes Verfahren zur gegenseitigen Unterstützung im Falle überlasteter Kapazitäten in der Tierkörperbeseitigung, das dann in Gang gesetzt werden kann.
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