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Tierseuche

Blauzungenkrankheit breitet sich im Südwesten weiter aus

Die Blauzungenkrankheit (BTV) breitet sich immer weiter aus: In zwei Schafbeständen im Landkreis Heilbronn ist der Serotyp BTV-3 bei fünf Schafen am Montag dieser Woche amtlich festgestellt worden. Die betroffenen Betriebe stehen nun unter behördlicher Beobachtung und werden veterinärmedizinisch betreut. Auch im Landkreis Ludwigsburg wurden Anfang September vier Fälle bei Schafen bestätigt. Mittlerweile haben sich 300 Schafe und Rinder in Baden-Württemberg mit BTV-3 infiziert. Ganz Deutschland gilt seit Anfang August nicht mehr frei von der Blauzungenkrankheit dieses Seroytps.

von Redaktion Quelle Pressemitteilung Landratsamt Heilbronn und Ludwigsburg erschienen am 03.09.2024
Eine Impfung bietet effektiven Schutz vor der ansteckenden Blauzungenkrankheit (BTV). © Tierseuchenkasse (TSK) Baden-Württemberg
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Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigepflichtige Viruserkrankung, die ausschließlich Wiederkäuer wie, Schafe, Rinder und Ziegen befallen kann. Sie wird durch das Blauzungenvirus (BTV) verursacht und über Mücken der Gattung Culicoides übertragen. Für Menschen besteht keine Ansteckungsgefahr. Fleisch- und Milchprodukte von Wiederkäuern können bedenkenlos weiter verzehrt werden.

Auswirkungen auf viehhaltende Betriebe

Bereits seit dem 8. August 2024 gilt Baden-Württemberg nicht mehr als „frei vom Virus der Blauzungenkrankheit“, nachdem das BTV-3-Virus in einem Betrieb im Rems-Murr-Kreis nachgewiesen wurde. Das bedeutet, dass das gesamte Land Baden-Württemberg zum BTV-Sperrgebiet (Restriktionsgebiet) für Rinder, Schafe, Ziegen und gehaltene Wildwiederkäuer erklärt wurde. Seit dem Verlust des Blauzungen-Freiheitsstatus herrschen strenge Verbringungsregeln für empfängliche Tiere aus Restriktionsgebieten in BTV-freie Gebiete.

Das Verbringen von Rindern, Schafen, Ziegen und gehaltenen Wildwiederkäuern in BTV-freie Gebiete ist seither ohne Impfung nicht möglich. Innerhalb Baden-Württembergs, und auch in andere nicht-BTV-freie Gebiete, ist ein Transport ohne vorherige Impfung oder Laboruntersuchung möglich, sofern die Tiere beim Verbringen keine Symptome der Blauzungenkrankheit aufweisen.

Symptome und Krankheitsverlauf bei den Tieren

Infizierte Tiere können folgende schwere Symptome aufweisen: Fieber, Schwellungen Entzündungen, Blutungen in den Schleimhäuten, Blauverfärbung der Zunge, Speichelfluss, Nasenausfluss, Lahmheit, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Langfristig kann es zu Wachstumsstörungen, geschwächtem Immunsystem und Fortpflanzungsproblemen kommen. In schweren Fällen führt die Krankheit zum Tod, insbesondere bei Schafen.

Impfungen als Schutzmaßnahme unerlässlich

Die einzige effektive Schutzmaßnahme gegen die Blauzungenkrankheit ist die Impfung der Wiederkäuer. Da verschiedene Serotypen des Virus existieren, schützen vorhandene Impfstoffe nur gegen bestimmte Serotypen. Für die in Deutschland aufgetretenen Serotypen 4 und 8 existieren zugelassene Impfstoffe, die jedoch gegen den im Herbst 2023 aufgetretenen Serotyp 3 keinen Impfschutz bieten. Seit Juni stehen nun drei serotypspezifische BTV-3-Impfstoffe zur Verfügung.

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