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Kernobsternte 2024 in Deutschland

Nur 872.000 Tonnen Äpfel in der Kiste

Nun ist es amtlich: Mit 872.000 Tonnen ist für den vergangenen Herbst eine stark unterdurchschnittliche Apfelernte zu verzeichnen. Es ist die zweitniedrigste Menge der vergangenen zehn Jahr und liegt gut zwölf Prozent unter dem zehnjährigen Durchschnitt. Nur im Frostjahr 2017 wurden mit knapp 600.000 Tonnen noch weniger Äpfel geerntet.

von Destatis erschienen am 13.01.2025
Die Apfelernte im Herbst 2024 fiel regional stark unterschiedlich aus. © Brigitte Werner-Gnann
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Grund für die geringe Apfelernte waren in erster Linie ungünstige Witterungsverhältnisse, die vor allem in den östlichen Bundesländern erhebliche Ernteausfälle von bis zu 90 Prozent im Vergleich zum zehnjährigen Durchschnitt verursachten.

Ungünstige Witterung als Ursache

Im Frühjahr führten Spätfröste und Hagelschläge in vielen Obstanlagen zu Frostschäden und einem schlechten Fruchtansatz. Im weiteren Vegetationsverlauf wirkten sich eine feuchtkühle Witterung und regional auftretende starke Niederschläge negativ auf die Fruchtentwicklung aus und begünstigten das Auftreten von Krankheiten.

Nach endgültigen Zahlen waren die Auswirkungen allerdings etwas geringer als bei den vorläufigen Ernteschätzungen prognostiziert. Bei der ersten Ernteschätzung im Juli 2024 war noch erwartet worden, dass die Apfelernte im Jahr 2024 sogar um 26,3 Prozent oder gut 260.000 Tonnen geringer ausfallen würde als im zehnjährigen Durchschnitt.

Gute Ernte in Baden-Württemberg

Regional gab es mitunter große Unterschiede. Während die Menge geernteter Äpfel in nahezu allen Bundesländern deutlich unter dem Niveau der vergangenen Jahre lag, erzielten die Obstbaubetriebe in Baden-Württemberg eine vergleichsweise gute Apfelernte. Diese lag mit 395.400 Tonnen etwa 19,4 Prozent über dem zehnjährigen Durchschnitt und machte damit rund 45,3 Prozent der bundesweit geernteten Äpfel aus. Die Obstbaubetriebe in Niedersachsen belegten mit 258.200 Tonnen Platz zwei der bedeutendsten Anbauregionen und ernteten 29,6 Prozent der deutschen Äpfel. In Niedersachsen lag die diesjährige Apfelernte 10,3 Prozent unter dem zehnjährigen Durchschnitt. Die prozentual stärksten Ernteeinbußen gegenüber dem Zehnjahresdurchschnitt verzeichneten die Anbaubetriebe in Sachsen (-92,6 Prozent) und Brandenburg (-82,2 Prozent).

Vermarktung meist als Tafelobst

Etwa drei Viertel (73,2 Prozent beziehungsweise 638.900 Tonnen) der im Jahr 2024 geernteten Äpfel waren zur Vermarktung als Tafelobst vorgesehen. Als Verwertungs- oder Industrieobst, etwa zur Produktion von Fruchtsaft, Konserven oder Apfelwein, wurde rund ein Viertel der Ernte (25,8 Prozent beziehungsweise 225.200 Tonnen) verwendet. Der Rest (0,9 Prozent beziehungsweise 7900 Tonnen) konnte aufgrund von Lager- oder Verarbeitungsverlusten nicht vermarktet werden.

Unterschiede auch bei der Pflaumenernte

Die Menge geernteter Pflaumen und Zwetschen lag 2024 mit 43.800 Tonnen auf Vorjahresniveau. Die durchschnittliche Erntemenge der vergangenen zehn Jahre (45.000 Tonnen) wurde damit um 2,7 Prozent unterschritten. Je nach Anbauregion fiel die Pflaumenernte aber sehr unterschiedlich aus. In nahezu allen Bundesländern lagen die Erntemengen deutlich unter dem Niveau der vergangenen Jahre. Durch Spätfröste und das regenreiche Frühjahr kam es in vielen Obstanlagen zu erheblichen Schäden bis hin zu Totalausfällen. Nur in Baden-Württemberg, dem mit 1700 Hektar bedeutendsten Bundesland für den Pflaumenanbau, wurden 25.600 Tonnen Pflaumen mehr geerntet als im zehnjährigen Durchschnitt (+52,9 Prozent). Die Obstbaubetriebe in Rheinland-Pfalz, dem Bundesland mit dem zweitgrößten Pflaumenanbau (900 Hektar), brachten mit 7500 Tonnen eine um 31,6 Prozent geringere Erntemenge als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre ein. Vorwiegend aufgrund der überdurchschnittlich guten Ernte in Baden-Württemberg erzeugten die Obstbaubetriebe dieser beiden Bundesländer im Jahr 2024 auf 63,2 Prozent der Anbaufläche 75,6 Prozent aller in Deutschland geernteten Pflaumen.

Bundesweit wurden im Jahr 2024 auf einer Fläche von 4100 Hektar Pflaumen und Zwetschgen für den Marktobstanbau angebaut. Dabei machte die Vermarktung als Tafelobst mit 85,5 Prozent (37.400 Tonnen) den größten Anteil aus. Zur Nutzung als Verwertungs- oder Industrieobst wurden nur 4800 Tonnen (10,9 Prozent) verwendet. Unter die Kategorie „nicht vermarktet“ fielen 1600 Tonnen und damit 3,6 Prozent der Früchte.

Äpfel machen Löwenanteil beim Baumobst aus

An der gesamten erfassten Erntemenge von 995.600 Tonnen Baumobst im Jahr 2024 hatten Äpfel einen Anteil von rund 87,6 Prozent. Der Anteil von Pflaumen und Zwetschen lag bei 4,4 Prozent. Zusätzlich wurden in Deutschland 39.000 Tonnen Birnen (3,9 Prozent), 27.900 Tonnen Süßkirschen (2,8 Prozent), 7500 Tonnen Sauerkirschen (0,8 Prozent) sowie 5500 Tonnen Mirabellen und Renekloden (0,6 Prozent) geerntet.

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