Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Bauerntag des BLHV

Mehr Vertrauen gefordert

Für mehr Vertrauen in die heimischen Landwirte und Anerkennung der von ihnen erbrachten gesellschaftlichen Leistungen, warb Präsident Bernhard Bolkart jüngst beim landesweiten Bauerntag des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV)  in Bad Bellingen.

von BLHV erschienen am 17.02.2025
BLHV-Präsident Bernhard Bolkart. © BLV/Elsner
Artikel teilen:

Der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) hat den Landesbauerntag Anfang Februar in Bad Bellingen genutzt, um für mehr Vertrauen in Landwirte und Anerkennung der von ihnen erbrachten gesellschaftlichen Leistungen zu werben. Neben einer soliden finanziellen Ausstattung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2027 mahnte BLHV-Präsident Bernhard Bolkart vor allem vorausschauende politische Entscheidungen an.

Investitionen in der Landwirtschaft seien langfristig angelegt, ganz gleich, ob es sich um einen neuen Stall oder eine Obstanlage handle, machte er in seiner Grundsatzrede deutlich. Damit die Landwirte ihre Betriebe zukunftsfähig halten könnten, seien stabile Rahmenbedingungen notwendig, die Investitionen ermöglichten, und nicht immer neue Vorschriften. Ein solches Denken in Generationen sei die Grundlage für Nachhaltigkeit.

Damit sich jungen Menschen weiterhin für die Landwirtschaft entscheiden, braucht es laut Bolkart genau diese Perspektive. Dabei müsse sich der Berufsnachwuchs sicher sein, dass sein Engagement für eine nachhaltige, ressourcenschonende Produktion nicht durch ständige wechselnde politische Vorgaben zunichtegemacht werde.

Bolkart appellierte an seine Berufskollegen, bei der Bundestagswahl am 23. Februar ihre Stimme abzugeben und dabei „nicht denen auf den Leim zu gehen, die nur mit plakativen Äußerungen unterwegs sind und noch nie etwas beweisen mussten“.

Bürokratieabbau gefordert

Bolkart rief weiter dazu auf, auf allen Ebenen Bürokratie abzubauen. „Wir müssen wieder wegkommen von der Gutachteritis“, betonte er. Wenn etwa die Genehmigung eines neuen Stalls mehr als zwei, zweieinhalb Jahre dauere, passe nach dieser langen Zeit die Finanzierung „vorn und hinten nicht mehr“, da sie von Baukostensteigerungen und Zinsniveau überholt worden sei. Dieses „nicht Vorankommen“ schaffe Frust und Resignation. Hinzu kämen eine enorme Arbeitsbelastung, fehlende Wertschätzung und immer wieder unqualifizierte Äußerungen einzelner Medien und Meinungsmacher. Das bleibe nicht folgenlos und führe bei vielen Berufskollegen zu enormen psychischen Belastungen: „Burnout, Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben und sogar Suizid sind reale Folgen dieses Drucks“.

Öffentliches Bekenntis gefordert

Die Hauptaufgabe der Landwirte sieht Bolkart darin, die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und nachwachsenden Rohstoffen zu versorgen. Ziel müsse es sein, dies in unsicheren Zeiten dauerhaft zu gewährleisten. „Dafür brauchen wir Landwirte eine Agrarpolitik, die auf Verlässlichkeit und langfristige Stabilität setzt“, betonte der BLHV-Präsident.

Landwirtschaft muss sich Bolkart zufolge am Ende aber auch rechnen. Die Arbeitserledigung dürfe nicht von Ideologie, sondern müsse von Sachverstand geprägt sein. „Wir müssen pflügen, wenn es der Boden und die Natur erlauben, und nicht nach Stichtagen“, stellte der Landesbauernpräsident klar. Grundlage dafür sei Vertrauen in die landwirtschaftliche Berufsausbildung. „Wir wissen, wie man nachhaltig wirtschaften muss“, unterstrich Bolkart.

Aus seiner Sicht braucht es ein öffentliches Bekenntnis zur Ernährungssicherheit „als wichtigster gesellschaftlicher Leistung der Landwirtschaft“. Landwirte hielten daneben nicht nur die Landschaft offen, sondern seien auch ein entscheidender Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum. Zugleich leiste der landwirtschaftliche Berufsstand mit verschiedenen Maßnahmen einen substanziellen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.

Mehr zum Thema:
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren
Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.