EU weltweit größter Rapsproduzent
Der Internationale Getreiderat (IGC) veröffentlichte jüngst seine Schätzung für die Rapsbilanz in der kommenden Saison. Global wird dabei eine Erzeugung von 88,4 Millionen Tonnen in Aussicht gestellt, ein Plus von knapp 4 Prozent zum Vorjahr.
von AMI Quelle ami erschienen am 02.04.2025Ausschlaggebend für den Anstieg ist insbesondere die voraussichtlich größere Ernte in der EU. So dürfte sich die innergemeinschaftliche Erzeugung auf 19,3 Millionen Tonnen belaufen und das Vorjahresniveau um 14 Prozent übertreffen. Damit dürfte die EU wieder an die Spitze der weltweit größten Rapserzeuger klettern. Neben einer 5 Prozent größeren Rapsfläche legt der IGC dem auch durchschnittliche Erträge zu Grunde. Im Osten und im Südosten der EU schüren allerdings ausbleibende Niederschläge die Sorge um Einbußen zur Ernte 2025.
Unsicherheiten über den Handel
Angesichts einer etwas kleineren Anbaufläche bei gleichzeitig durchschnittlichen Erträgen dürfte auch die kanadische Canola-Ernte mit 18,0 Millionen Tonnen das Vorjahresergebnis um knapp 1 Prozent übertreffen. Die Ungewissheit über den Handel mit den wichtigsten Partnern, den USA und China, könnte die endgültigen Aussaatentscheidungen jedoch noch beeinflussen. Die Aussichten für die Rapsernte in Australien hängen insbesondere von den Entwicklungen in Westaustralien und New South Wales ab, die zusammen 75 Prozent der Anbaufläche ausmachen. Während die Bedingungen hier bislang als überwiegend günstig gelten, muss die Situation in Südaustralien und in Victoria beobachtet werden. Bei einer voraussichtlichen Ausweitung der Anbaufläche um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr wird mit einem Anstieg der Produktion auf 6,0 Millionen Tonnen gerechnet. Das ist ein Plus von 1 Prozent zur zurückliegenden Ernte. Die Prognose gilt jedoch noch als vage, denn die Feldarbeiten in Australien starten für gewöhnlich erst im April.
Rapsverbrauch dürfte Erzeugung übersteigen
Im Zuge des voraussichtlich größeren Angebots dürfte der Rapsverbrauch in der Saison 2025/26 um 2 Prozent auf 89,4 Millionen Tonnen zulegen. Bei einer Erzeugung von 88,4 Millionen Tonnen ergibt sich damit ein voraussichtliches Versorgungsdefizit von 1 Million Tonnen. Das geht zu Lasten der globalen Vorräte, welche mit den aktuell taxierten 4,6 Millionen Tonnen, gut 18 Prozent weniger als in der vergangenen Saison, den tiefsten Stand seit vier Jahren erreichen dürften.
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