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Landessortenversuche 2025

Ergebnisse für Körnermais liegen vor

Der Körnermaisanbau ist in Baden-Württemberg 2025 leicht gewachsen und zeigt sich trotz witterungsbedingter Schwankungen insgesamt ertragsstark. Die Landessortenversuche bestätigten stabile Leistungen über alle Reifegruppen hinweg, auch wenn Trockenphasen und einzelne Sonderfälle wie Schädlingsdruck oder Wildschäden die Bestände punktuell forderten. Mit einem voraussichtlichen Durchschnittsertrag knapp über 100 dt/ha bleibt das Niveau ähnlich wie im Vorjahr und liefert eine solide Basis für die Sortenwahl 2026.

von Maria Müller-Belami, LTZ Augustenberg erschienen am 24.11.2025
Körnermais in den Landessortenversuchen 2025 im Kraichtal. © Maria Müller-Belami
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Der Körnermaisanbau legte 2025 im Vergleich zum Vorjahr mit 4 Prozent leicht zu und belief sich zur Ernte auf insgesamt 53.500 ha. Laut aktueller Schätzung des Statistischen Landesamtes zeichnet sich in Baden-Württemberg mit durchschnittlichen 106 dt/ha (November) bisher ein gutes Bild ab. Noch ist die Ernte im süddeutschen Raum aber nicht ganz beendet. Voraussichtlich wird der endgültig festgestellte Durchschnittsertrag aber nicht über dem von 2024 (105 dt/ha) liegen.

Die Landessortenversuche Körnermais sind reine Sortenprüfungen. Sie werden dreifach wiederholt an jeweils 4 Standorten in Baden-Württemberg angelegt und sind in drei Reifegruppen eingeteilt: dem frühen Prüfsegment (K 190–220), dem mittelfrühen (K 230–250) und dem mittelspäten Prüfsegment (K ab 260). Zur Beurteilung der Sorten werden die Versuchsdaten von Baden-Württemberg mit denen der angrenzenden Bundesländer Bayern und Rheinland-Pfalz verrechnet.

Hier ist Beulenbrand bei den LSV Orschweier zu sehen.
Hier ist Beulenbrand bei den LSV Orschweier zu sehen. © Maria Müller-Belami

Witterungsverlauf und Ernte der Körnermaissortenversuche

Die Aussaat der Sortenversuche Körnermais verlief unter optimalen Bedingungen. An den Standorten Boxberg und Tailfingen wurde auf Endabstand gesät, an den anderen Standorten wurde vereinzelt.

Aufgang und Entwicklung waren flächendeckend einheitlich und gut, bis eine Kältephase die Vegetation kurzfristig ausbremste. Die Niederschläge bis Mitte Mai waren ausreichend und gut verteilt. Darauf folgte eine wochenlange Trockenphase mit zum Teil sehr hohen Temperaturen. Den Beständen ging allmählich das Wasser aus – der Mais reagierte mit zögerlichem und zeitversetztem Blühbeginn und eingeschränktem Längenwachstum. Bei manchen Sorten kam es zum Stresssymptom Blattrollen. In Ladenburg wurde Anfang Juli einmalig beregnet.

Mancherorts war die Wirkung der Bodenherbizide aufgrund der Trockenheit nicht ausreichend, und es musste zum Teil von Hand bereinigt werden. Die einsetzenden Niederschläge Mitte Juli kamen für den Mais noch rechtzeitig für die Ertragsbildung. Die Wetterlage blieb anschließend bis zur Ernte günstig. Lager und Beulenbrand hielten sich in Grenzen, der Maiszünslerbefall blieb überschaubar. Die Ernte erfolgte problemlos und unter guten Bedingungen von Mitte Oktober bis Anfang November.

Fingerkolbigkeit, ebenfalls bei den LSV Orschweier.
Fingerkolbigkeit, ebenfalls bei den LSV Orschweier. © Maria Müller-Belami

Besondere Vorkommnisse in den Sortenversuchen 2025

Auf dem Versuchsfeld Bönnigheim machte sich eine Horde Waschbären zu schaffen. Der Versuch war nach kurzer Zeit unbrauchbar und wurde vorzeitig abgebrochen. Häufiger war in diesem Jahr eine agronomische Besonderheit, die sogenannte Fingerkolbigkeit, zu finden. Ertragsprobleme gab es 2025 wegen dieses Phänomens nicht: Die Hauptkolben waren sehr gut entwickelt und ausgesprochen lang, die Nebenkolben blieben klein.

In Orschweier war der Unkrautdruck durch Stechapfel und Winden trotz der zeitigen Herbizidanwendung extrem hoch. Ein Teil der Stechapfelpflanzen musste manuell entfernt werden. An diesem Standort war auch der Maiswurzelbohrer verstärkt zu beobachten. Der Durchschnitt der gefangenen Käfer pro Falle lag im September mit mehr als 1.200 Tieren doppelt so hoch wie noch 2023. Aufgrund des Befalls kam es bei einigen Pflanzen zu einer eingeschränkten Wasser- und Nährstoffversorgung und folglich zum sogenannten „Gänsehalssymptom“. Problemen mit der Standfestigkeit blieben aber weitestgehend aus.

Starken Befall mit Stängelfäule (22 Prozent der Pflanzen im Mittel, sortenbedingt bis zu 50 Prozent) zur Abreife gab es in Boxberg und Kraichtal, was aufgrund der guten Wetterlage bis zur Ernte ohne weitere Folgen blieb. In den Ladenburger Parzellen waren wieder die Wildschweine und Tauben aktiv. Der Schaden blieb im überschaubaren Rahmen.

Gänsehals-Symptomatik bei Körnermaispflanzen.
Gänsehals-Symptomatik bei Körnermaispflanzen. © Maria Müller-Belami

Frühes Segment (K 190–220)

21 Sorten standen in Baden-Württemberg im frühen Körnermaissegment zur Prüfung an. Verrechnet wurde über 8 Standorte. Der durchschnittliche Kornertrag lag bei 138 dt/ha. Ertragsstärkster Standort in Baden-Württemberg war Kupferzell mit 159 dt/ha. Neben den bewährten, leistungsstarken Sorten überzeugt die neue Prüfsorte Hemingstone (K 200).

© LTZ Augustenberg
© LTZ Augustenberg
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Mittelfrühes Segment (K 230–250)

Das mittelfrühe Sortiment umfasste ebenfalls 21 Prüfglieder. 11 Standorte kamen in die Auswertung mit einem Ertragsmittel von 151 dt/ha. Auch in diesem Segment konnte Kupferzell mit 167 dt/ha, neben Reith (Bayern) mit 180 dt/ha, den höchsten Ertrag erzielen. Ertragsstärkste Sorte war Amarone (K 250) mit 106 Prozent Relativertrag.

© LTZ Augustenberg
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Mittelspätes Segment (K ab 260)

14 mittelspäte Prüfsorten kamen, verrechnet über 5 Standorte, auf durchschnittlich 141 dt/ha. In Senghofen (Bayern) mit 181 dt/ha und Orschweier (Baden-Württemberg) mit 162 dt/ha standen die ertragsreichsten Versuche. Erwähnenswert sind die ertragsstarke Sorte DKC 4320 mit 105 Prozent Relativertrag und die neue Prüfsorte P 9255 mit 102 Prozent Relativertrag und 101 Prozent relativer Trockensubstanz (TS).

© LTZ Augustenberg
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