Antibiotikaeinsatz bei Masttieren rückläufig
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat die Daten zum Einsatz von Antibiotika bei Masttieren aus den Jahren 2018 bis 2021 ausgewertet und mit der Situation im Jahr 2017 verglichen.
- Veröffentlicht am
Die zentralen Ergebnisse des Berichts sind, dass bei allen Masttieren für das Jahr 2021 im Vergleich zum Jahr 2017 ein Rückgang der Antibiotikaanwendungsmengen beobachtet werden konnte. Insgesamt wurden 2021 78 Tonnen weniger Antibiotika eingesetzt als im Jahr 2017, ein Rückgang um 18 Prozent. Bei den Therapiehäufigkeiten konnte ebenfalls ein Rückgang beobachtet werden - bei Betrieben, die Mastferkel, Mastschweine, Mastrinder oder Mastputen halten.
Bei Masthühnern war laut BfR in den letzten Jahren ein Anstieg der Therapiehäufigkeiten zu beobachten. Ferner ergab die Auswertung der Anwendungsdaten bei Mastgeflügel, dass bei Masthühnern und Mastputen das Polypeptidantibiotikum Colistin auch weiterhin sehr hoch dosiert eingesetzt wird.
Das Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) will den wirkstoff- und anwendungsbezogenen Einsatz von Antibiotika in landwirtschaftlichen Betrieben besser erfassen und dauerhaft senken.
Mit der Änderung des Tierarzneimittelgesetz (TAMG) vom 28. Januar 2022 wird das derzeit geltende Antibiotika-Minimierungskonzept nachgeschärft. Auch in Bereichen der Tierhaltung, die bisher noch nicht dem nationalen Antibiotikaminimierungskonzept unterliegen, soll das Reduktionskonzept jetzt etabliert werden. Dazu gehören auch Jung- und Legehennen.
Für Colistin, Fluorchinolone und Cephalosporine der 3. und 4. Generation wird zum Beispiel ein Wichtungsfaktor in das Antibiotika-Minimierungskonzept aufgenommen. Für Tierärzte und Tierhalter wird damit das Signal gesetzt, die Anwendung dieser Antibiotika mit kritischer Bedeutung auf das unvermeidbare Minimum zu reduzieren.
