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Radar Bulletin Tierseuchen

Geflügelpest breitet sich in Europa weiter aus

Die wöchentliche Anzahl der Ausbrüche beim Nutzgeflügel in Europa hat im Dezember 2022 weiter zugenommen. Das teilte das Friedrich-Loeffler Institut (FLI) in seinem aktuellen Radar Bulletin zur Lage und Ausbreitung von Tierseuchen in Europa mit.

Veröffentlicht am
Im Dezember 2022 haben die Geflügelpestausbrüche in Europa weiter zugenommen.
Im Dezember 2022 haben die Geflügelpestausbrüche in Europa weiter zugenommen.Pil-Art/Shutterstock.com
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Im Radar Bulletin werden Informationen zur internationalen Lage und Ausbreitung der bedeutendsten Tierseuchen, die für Deutschland und die Schweiz relevant sind, zusammengestellt und bewertet. Das Radar Bulletin wird vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) in Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Loeffler Institut (FLI) erstellt.

Geflügelpest-Ausbrüche in Frankreich besonders häufig

HPAI-Ausbrüche bei Nutzgeflügel hat auch im Dezember 2022 weiter zugenommen. Dies sei insbesondere auf einen deutlichen Anstieg der Ausbruchsanzahlen in Frankreich zurückzuführen. Am stärksten betroffen war der Nordwesten des Landes und hier vor allem Entenhaltungen. Auch Ungarn verzeichnete einen Anstieg der Fallzahlen. Betroffen waren Gänse- und Entenhaltungen im Süden des Landes. In Italien sind die Fallzahlen gegenüber dem Vormonat auf einzelne Ausbrüche in Venetien und in der Lombardei zurückgegangen. Neu meldeten Polen, Tschechien und Zypern je einen Ausbruch.

Aus Deutschland wurden im Berichtszeitraum fünf Ausbrüche beim Hausgeflügel gemeldet. Betroffen war eine Haltung mit etwa 10.000 Zuchthühnern im Landkreis Höxter, eine Gänsezucht mit etwa 500 Tieren im Landkreis Kleve, jeweils NRW, eine Mischhaltung von etwa 650 Tieren (überwiegend Legehennen) im Kreis Bautzen, Sachsen, sowie zwei kleinere Haltungen in Sachsen und Thüringen. 

HPAI-Infektionsrisiko weiterhin hoch

Das Risiko von HPAIV-H5-Einträgen in deutsche Geflügelhaltungen und Vogelbestände in zoologischen Einrichtungen durch direkte und indirekte Kontakte zu Wildvögeln stuft das FLI weiterhin als hoch ein. Es sei derzeit auch von einem hohen Eintragsrisiko durch Verschleppung des Virus zwischen Haltungen (Sekundärausbrüche) bzw. durch Geflügelausstellungen oder Abgabe von infiziertem Lebendgeflügel im Reisegewerbe innerhalb Deutschlands und Europas auszugehen (FLI).

Präventions- und Biosicherheitsmaßnahmen weiterhin dringend geboten

Das FLI empfiehlt weiter dringend, Biosicherheitsmaßnahmen in den Geflügelhaltungen auf hohem Niveau zu halten und, wenn nötig, weiter zu verbessern (FLI). Auffälliges Verhalten und Totfunde bei Wildvögeln sollten umgehend den Veterinärbehörden zur Bergung und ggf. Untersuchung gemeldet werden. In Zoos und Geflügelhaltungen, insbesondere mit Auslauf- und Freilandhaltung, sollten Präventions- und Biosicherheitsmaßnahmen dringend überprüft und wenn nötig optimiert werden. Tierhalter können die Biosicherheit ihrer Betriebe u. a. mittels der so genannten „AI-Risikoampel kostenlos und anonym überprüfen.

Das FLI rät weiterhin in der aktuellen Gefährdungslage Geflügel- oder Vogelausstellungen bzw. die Abgabe von Lebendgeflügel (im Reisegewerbe) auch im überregionalen Verkehr bundesweit zu verbieten, um eine Verbreitung von HPAI-Infektionen zu verhindern.

Radar Bulletin Tierseuchen Dezember 2022

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