EFSA-Bericht: Verzögerter Start der Geflügelpestsaison in Europa
Die EFSA hat im Dezember den Quartalsbericht zur Geflügelpest in Europa veröffentlicht. Es zeigte sich ein verzögerter Saisonstart bei Wildvögeln. Demnach war es in den Monaten September bis Dezember in Europa auch zu weniger Ausbrüchen in Geflügelbetrieben gekommen.
- Veröffentlicht am

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und das EU-Referenzlabor (EURL) haben ihren neuesten Quartalsbericht zur Geflügelpest veröffentlicht. Die Verbreitung des hochpathogenen aviären Influenzavirus in Europa zeigte im Jahr 2023 eine verzögerte Zunahme bei Wildvögeln. Die Anzahl der Nachweise sei zwar insgesamt angestiegen, die Saison habe jedoch später begonnen als in den Vorjahren. Dies könne auf eine Verzögerung bei der Herbstmigration verschiedener Wasservogelarten zurückzuführen sein, so der Bericht.
Die Experten hatten Anfang Dezember vorhergesagt, dass mit dem Anstieg der Viruszirkulation unter Wildvögeln im Winter auch das Risiko von Ausbrüchen in Geflügelbetrieben steigen würde – eine Prognose, die sich zumindest für Deutschland bewahrheitete. Der Dezember war – mit zwölf Ausbrüchen in Geflügelbetrieben in norddeutschen Raum – für Geflügelhalter besonders herausfordernd gewesen.
Neue Virusmutationen bei Wildvögeln entdeckt
Wie aus dem EFSA-Quartalsbericht mit dem Titel „Avian influenza overview September –December 2023“ hervorgeht, wurden zwischen dem 2. September und dem 1. Dezember 2023 insgesamt 88 Ausbrüche der Geflügelpest in Geflügelbetrieben und bei 175 Wildvögeln in 23 europäischen Ländern gemeldet. Sieben der elf identifizierten Varianten des Virus waren neu und betrafen verschiedene Wildvogelarten, insbesondere Kraniche. Erstmals wurde HPAI auch in Wildvögeln und Säugetieren in der Antarktis nachgewiesen.
Trotz dieser Entwicklungen schätzen die Fachleute das Risiko einer Infektion mit HPAI für die allgemeine Bevölkerung in Europa weiter als gering ein. Für Personen, die beruflich mit Vögeln oder Säugetieren in Kontakt kommen, wird das Risiko als niedrig bis mäßig eingestuft. Um ein Infektionsrisiko zu vermeiden, empfehlen die Experten, den Kontakt zu toten oder kranken Vögeln oder Säugetieren zu vermeiden.