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MuD Tierschutz Projekt

Schlupf im Stall: innovative Praxisbetriebe gesucht!

Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) sucht interessierte Masthühnerhalter zur Teilnahme am MuD Tierschutz Projekt Antibiotikaminimierung durch Schlupf im Stall (MuD Schlupf im Stall ab Sommer 2023).

Veröffentlicht am
Spindler/Stiftung TiHo
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Der Projektverbund der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, der LMU München sowie der Universität Rostock sucht im Rahmen eines Modell- und Demonstrationsvorhabens (MuD) Tierschutz für das Vorhaben „Antibiotikaminimierung in der Masthühnerhaltung durch Schlupf im Stall (MuD Schlupf im Stall)“ bundesweit sowohl im konventionellen als auch im ökologischen Bereich zunächst vier innovative Praxisbetriebe mit Vorerfahrungen zum Schlupf im Stall sowie nachfolgend sechs „Neueinsteiger“-Betriebe, die das Verfahren bislang noch nicht einsetzen. Im konventionellen Bereich suchen wir Betriebe sowohl mit schnell- als auch mit langsam wachsenden Genetiken.

Ziel: weniger Antibiotika durch Schlupf im Stall

Das übergeordnete Ziel des Vorhabens ist eine Reduzierung des Antibiotika-Einsatzes in der Masthühnerhaltung durch den Schlupf der Tiere im Stall zu demonstrieren. Durch dieses Haltungsverfahren soll eine Steigerung der allgemeinen Tiergesundheit erreicht und in der Folge das Auftreten von bakteriellen Bestandserkrankungen gesenkt werden. Verschiedene Parameter, die durch den Schlupf im Stall beeinflusst werden können, werden berücksichtigt, erhoben, ausgewertet und der Praxis zugänglich gemacht. Folgende Fragestellungen sollen im Projekt bearbeitet werden:

  • Inwieweit lässt sich das Auftreten behandlungsbedürftiger bakterieller Infektionserkrankungen durch das Verfahren minimieren?
  • Wie wirkt sich das Verfahren bei unterschiedlichen Haltungsverfahren und Genetiken auf den Gesundheitsstatus der Tiere aus?
  • Welche Klimaparameter sind bei dem Verfahren von besonderer Relevanz und welche Auswirkungen hat das Verfahren auf das Stallklima?
  • Wie wirkt sich das Verfahren auf das ökonomische Ergebnis der Mastdurchgänge aus?
  • Wie wirkt sich die notwendige Impfung im Stall auf den Immunstatus aus?
  • Welche tierschutzfachlichen und rechtlichen Vorgaben müssen bei dem Verfahren beachtet werden und wie ist aus tierschutzfachlicher Sicht mit „Steckenbleibern“ und nicht lebensfähigen Küken zu verfahren?
  • Welche Möglichkeiten bietet das Verfahren in Risikozeiträumen der Aviären Influenza?
  • Welche Vor- und Nachteile haben die bisher in der Praxis eingesetzten Verfahren und Techniken?

Dazu ist geplant über mehrere Mastdurchgänge neben den allgemeinen Betriebsdaten, Daten zur Leistung und zur Tiergesundheit, zum Stallklima sowie zur Ökonomie und zum Tierverhalten vertiefend zu erfassen.

Voraussetzung für teilnehmende Praxisbetriebe:

Wünschenswert wären Betriebe, die über zwei baugleiche Ställe verfügen, um die Tiergesundheit beim Schlupf im Stall gegenüber der Aufzucht von gelieferten Eintagsküken vergleichen zu können. Die vier Betriebe, die bereits Schlupf im Stall praktizieren erhalten die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen. Ihre Funktion wird aber auch darin bestehen, über ihre bereits gemachten Erfahrungen zu berichten und somit die „Neueinsteiger“ zu unterstützen. Auf den Betrieben sollen bis zu zehn Mastdurchgänge begleitet werden. Es werden Betriebe gesucht, bei denen die Eier für den Schlupf im Stall direkt in der Einstreu ausgelegt werden, aber auch Betriebe, die ihre Bruthorden für den Schlupf im Stall auf Schienensystemen platzieren.

Die sechs „Neueinsteiger“-Betriebe sollen über eine hohe Motivation verfügen, dass Verfahren des Schlupfs im Stall einmal über mehrere Mastdurchgänge in einem Stall (geplant sind sieben Mastdurchgänge) auszuprobieren. Teilnehmende Betriebe müssen die Voraussetzungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU-Betrieb) erfüllen. Weiterhin sollte Interesse bestehen hinsichtlich:

  • Zusammenarbeit mit Datenerfassung und der Durchführung einer Betriebszweiganalyse
  • Teilnahme an Projekttreffen mit Erfahrungsaustausch
  • Aufbau eines Netzwerkes, um die Verbreitung der Ergebnisse zu unterstützen und den Erkenntniserwerb bei Berufskollegen zu fördern

Ziel des Verbundprojektes ist es, die Erfahrungen für ein breites Fachpublikum zur Verfügung zu stellen. Im Vordergrund steht hier die Vernetzung der Betriebe und der Erfahrungsaustausch hinsichtlich der unterschiedlichen Verfahren. Haben Sie Interesse? Dann melden Sie sich gerne bis zum 31.März2023 unter Angabe Ihrer Kontaktdaten bei:

  • Birgit.Spindler@tiho-hannover.de

oder bei

  • Peter.Hiller@lwk-niedersachsen.de

Zum Thema

Das Projekt ist Teil der Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz im Bundesprogramm Nutztierhaltung. Die Förderung erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages, Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Förderkennzeichen «2820MDT240».

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