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Umbau der Tierhaltung

Backhaus teilt gegen die Ampel aus

Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus macht in einem Interview mit AGRA-EUROPE seinem Ärger über die Agrarpolitik der Ampel Luft.

Veröffentlicht am
Daniel Rudolf/colourbox.de
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Der SPD-Politiker hält der Regierungskoalition „eine ziemlich bescheidene Bilanz“ vor. Weder werde die Ampel den Belangen der Tierhalter gerecht, noch trage sie der ostdeutschen Landwirtschaft Rechnung. Den Grünen wirft Backhaus vor, sie betrieben „unter dem Radar“ einen massiven Abbau der Tierbestände und stünden den größeren Betrieben in den neuen Ländern ablehnend gegenüber.

Hart ins Gericht geht der langjährige Ressortchef mit seinem Berliner Amtskollegen Cem Özdemir, dem er „Orientierungslosigkeit“ attestiert. Die sei mitverantwortlich für die Verunsicherung und Investitionszurückhaltung insbesondere in der Tierhaltung. Für unzureichend hält Backhaus die Kommunikation zwischen Bund und Ländern. Diese sei in der GroKo besser gewesen. Keine Lösung biete die Marktgläubigkeit der FDP.

Auch seine eigenen Genossen in Berlin schont das SPD-Urgestein nicht. Seine Partei müsse „auch mal klare Kante zeigen, was mit uns geht und was nicht.“ Keinesfalls dürfe man die Agrar- und Ernährungspolitik allein den Grünen überlassen. Backhaus räumt mangelndes agrarpolitisches Profil der SPD im Bund ein. Die Partei steht nach den Worten des Ministers zum einen für mehr Tierwohl in der Landwirtschaft. Zum anderen wolle man eine umweltverträgliche Landwirtschaft, „die den Menschen, die in dem Sektor beschäftigt sind, eine Perspektive bietet“.

Vehement gegen Abbau der Tierhaltung 

Der seit annähernd 25 Jahren amtierende Ressortchef erinnert an den Einsatz der SPD nach der Wiedervereinigung, um eine Zerschlagung der großstrukturierten Landwirtschaftsbetriebe zu verhindern. Dies sei ein wesentlicher Grund, dass die Land- und Ernährungswirtschaft in Ostdeutschland heute so gut dastehe. Ein neuerlicher Rückgang der Tierhaltung im Osten wäre Backhaus zufolge ein Schlag für die ländlichen Räume und auch deshalb schmerzhaft, „weil wir seit 1990 bereits einen enormen Abbau unserer Tierbestände zu verzeichnen hatten“. Eine von Teilen der Grünen angestrebte Zerlegung der Betriebe im Osten bezeichnet der Minister als irrational.

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