EFSA veröffentlicht neue Empfehlungen zur Haltung von Enten, Gänsen und Wachteln
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat neue Empfehlungen für die Haltung von Enten, Gänsen und Wachteln veröffentlicht. Die Empfehlungen sollen in die laufende Überarbeitung der Tierschutzgesetze der Europäischen Union einfließen.
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Der Tierschutz ist ein integraler Bestandteil der Farm-to-Fork (F2F)-Strategie der Europäischen Union, die darauf abzielt, landwirtschaftliche Praktiken in Europa nachhaltiger zu gestalten. Im Zuge dieser Strategie arbeitet die EU daran, ihre Tierschutzgesetzgebung umfassend zu überprüfen. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) wurde beauftragt, neue Empfehlungen für die Haltung unterschiedlicher Nutztiere zu erarbeiten.
Die EFSA hat jetzt eine neue Studie (Welfare of ducks, geese and quail on farm) veröffentlicht, die die angewandten Haltungssysteme in der Europäischen Union für Enten, Gänse und Wachteln bewertet. Die Bewertung liefert die wissenschaftliche Grundlage für die laufende Überarbeitung der Tierschutzgesetze der Europäischen Union. Ein legislativer Vorschlag der Europäischen Kommission wird im zweiten Halbjahr 2023 erwartet.
Risiken für das Tierwohl von Enten, Gänsen und Wachteln identifiziert
Die Wissenschaftler der EFSA untersuchten Haltungssysteme, die bei der Fleisch-, Foie-Gras-(Stopfleber) und Eierproduktion eingesetzt werden. Dabei wurden mehrere Risiken aufgezeigt, die sich negativ auf das Tierwohl der Vögel auswirken. Der ESFA-Bericht schlägt Maßnahmen vor, die das Tierwohl der Vögel verbessern sollen. Im März diesen Jahres hatte die ESFA bereits eine Studie zur Haltung von Legehennen und Masthähnchen veröffentlicht und sich für ein Ende der Käfighaltung in der EU ausgesprochen.
Auch in der aktuellen Studie kommt die ESFA zu dem Ergebnis, dass sich Käfig-Haltungssystemen negativ auf das Tierwohl bei Enten, Gänsen und Wachteln auswirken. Zudem sollten dieses Haltungssystem isnbesondere während der Überfütterungsperiode bei der Foie-Gras-Produktion von Enten und Gänsen vermieden werden. Die Praxis der Überfütterung (Stopfen) wurde in dem Bericht jedoch nicht thematisiert.
Die EFSA empfiehlt, den Vögeln mehr Platz und ausgestaltete Gehege mit ausreichender Höhe zur Verfügung zu stellen, damit Tierpfleger die Ställe betreten und die Tiere inspizieren können. Weitere Empfehlungen umfassen die Bereitstellung von offenem Wasser für Wassergeflügel zum Baden oder Eintauchen des Kopfes, die Bereitstellung von Bereichen und feinem Material für das Staubbaden bei japanischen Wachteln, feste Böden mit Einstreu und rauen Materialien, um den Vögeln das Erkunden und Futter suchen zu ermöglichen, sowie Nistgelegenheiten für legende Vögel. ESFA hat die Empfehlungen in einer Infographik zusammengestellt.
Die EFSA wird die Forschungsergebnisse zu den Haltungssystemen von Enten, Gänsen und Wachteln bei einer öffentlichen Veranstaltung am 23. Mai 2023 präsentieren.