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FLI Bericht

Geflügelpest: Dezember war besonders herausfordernd

Die Geflügelpest hält Deutschland weiterhin fest im Griff, wie im aktuellen Bericht des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) dargestellt. Die Lage war im Dezember für Geflügelhalter besonders herausfordernd.

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Im Dezember 2023 verzeichnete Deutschland einen drastischen Anstieg von Geflügelpestausbrüchen, vornehmlich in Norddeutschland, mit zwölf Fällen in Geflügelbetrieben, die zur Keulung von 190.500 Tieren führten.
Im Dezember 2023 verzeichnete Deutschland einen drastischen Anstieg von Geflügelpestausbrüchen, vornehmlich in Norddeutschland, mit zwölf Fällen in Geflügelbetrieben, die zur Keulung von 190.500 Tieren führten.Dmytro Tyshchenko/shutterstock.com
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Laut aktueller FLI-Risikoeinschätzung zur Hochpathogenen Aviären Influenza H5 gab es im Jahr 2023 in Deutschland insgesamt 65 Ausbrüche in Geflügelhaltungen, neun in Wildgehegen und Tierparks sowie 1104 Fälle bei Wildvögeln. Bis Oktober 2023 dominierte ein an Möwen angepasster Genotyp des hochpathogenen aviären Influenzavirus H5N1. Dieser sei durch neue Varianten abgelöst worden, so das FLI. 

Der Monat Dezember war ein besonders herausfordernder Monat für Geflügelhalter in Norddeutschland. Zwischen dem 1. und 31. Dezember 2023 wurden dreizehn Ausbrüche der hochpathogenen Aviären Influenza H5 (HPAIV H5) in Hausgeflügelbeständen gemeldet.

Geflügelpest: 190.500 Geflügel im Dezember gekeult

In zwölf Fällen brach die Tierseuche in Geflügelbetrieben mit größeren Tierbeständen aus. Ein Ausbruch ereignete sich in einer Hobbyhaltung. Allein im Dezember mussten etwa 190.500 Tiere aufgrund der Geflügelpest getötet werden. Bei über der Hälfte der Tiere handelte es sich um Puten (rund 76.500), gefolgt von Enten (rund 57.000).

Geflügelbetriebe aus Norddeutschland betroffen

Besonders stark betroffen war Niedersachsen, wo fünf bestätigte Ausbrüche von HPAIV H5 in Geflügelbetrieben registriert wurden. Bei den Geflügelbetrieben handelte es sich um vier Putenbetriebe und um eine Entenhaltung. Der schwerwiegendste Vorfall ereignete sich am 6. Dezember in einem Putenbetrieb in der Gemeinde Wurster Nordseeküste im Landkreis Cuxhaven, in dem über 30.000 Puten betroffen waren. Insgesamt mussten in Niedersachsen rund 76.500 Tiere aufgrund der Geflügelpest getötet werden.

Nordrhein-Westfalen meldete zwei Ausbrüche in Entenhaltungen, die sich innerhalb weniger Tage im Landkreis Gütersloh ereigneten. Zunächst betraf es einen Entenmastbetrieb mit rund 28.000 Tieren, gefolgt von einem Entenzuchtbetrieb mit etwa 29.000 Entenküken. 

Auch Schleswig-Holstein, das nördlichste Bundesland, verzeichnete mehrere Geflügelpest-Ausbrüche im Dezember. Hierbei handelte es sich um zwei Legehennenbetriebe mit insgesamt 30.000 Tieren sowie eine Geflügelhobbyhaltung mit Enten und Hühnern.

Im Salzlandkreis – ein Landkreis in Sachsen-Anhalt, südlich von Magdeburg – wurde die Tierseuche in einem Hühnerzuchtbetrieb in Calbe (Saale) nachgewiesen, woraufhin mehr als 20.000 Tiere getötet werden mussten.

In Mecklenburg-Vorpommern, dem Bundesland mit Ostsee-Anbindung und zahlreichen Seen, kam es zu Ausbrüchen in einem Putenmastbetrieb in der Gemeinde Lärz und einem Gänsemastbetrieb. Insgesamt mussten in dem Bundesland etwa 7.000 Tiere gekeult werden. 

Geflügelpest-Risiko weiter hoch

Eine Entwarnung sei laut FLI-Bericht noch nicht in Sicht: Im neuen Jahr sind bereits sechs Ausbrüche in Geflügelbetrieben und 14 Fälle bei Wildvögeln vom Nationalen Referenzlabor für Geflügelpest bestätigt worden. Das Friedrich-Loeffler-Institut schätzt entsprechend das Risiko weiterer Ausbrüche und Fälle als hoch ein.

Trotz dieser beunruhigenden Prognose verkündete das FLI auch eine positive Nachricht: So habe es zumindest keine weiteren Infektionsfälle bei Säugetieren in Deutschland gegeben, während international weiterhin Fälle gemeldet wurden. 

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